Sieben Mädchen missbraucht: Wiener Volleyball-Trainer angeklagt

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Dem mittlerweile 61-Jährigen wird unter anderem schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen vorgeworfen. Er steht Mitte März vor Gericht. Sein jüngstes Opfer war sechs Jahre alt.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen Wiener Volleyballtrainer Anklage erhoben, der sich mehr als 15 Jahre lang regelmäßig an unmündige Mädchen herangemacht und diese missbraucht haben soll. Behördensprecherin Christina Ratz bestätigte am Freitagnachmittag entsprechende Informationen der Austria Presseagentur.

Dem mittlerweile 61-Jährigen wird schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen, sexueller Missbrauch von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und Herstellung und Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen. In dem Schöffenverfahren drohen dem Angeklagten, der sich zu den Vorwürfen bisher zumindest teilweise geständig gezeigt hat, bis zu zehn Jahre Haft. Wie die Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, mitteilte, wurde die Hauptverhandlung auf den 14. März anberaumt.

Jüngstes Opfer sechs Jahre alt

Der Volleyballtrainer war viele Jahre für den größten heimischen Nachwuchsverein als Betreuer tätig, wo ihm der Mädchenbereich unterstand. Die rechtskräftige Anklage wirft ihm vor, sich bereits zwischen 2000 und 2002 an einer 1991 geborenen Sportlerin vergangen zu haben. Sein jüngstes Opfer, zu dem er in einem besonderen Naheverhältnis stand, war laut Anklage im Tatzeitpunkt erst sechs Jahre alt.

Bis 2013 gab der Mann auch an Schulen Volleyball-Stunden. Die Übergriffe - die besonders schwerwiegenden Vorgänge beziehen sich auf die Jahre 2004 und 2006, zuletzt kam es 2016 zu strafbaren Handlungen - sollen sich vor allem in der Wohnung des Angeklagten, auf Trainingscamps im Ausland und zuletzt vor 20 Monaten am Rande des Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt zugetragen haben.

Seit Mai in U-Haft

Dort wurde er von Spielerinnen beobachtet, wie er eine Elfjährige unsittlich berührte. Die Zeuginnen erstatteten Anzeige, damit kam der Fall ins Rollen. Der Verdächtige wurde im Mai 2017 festgenommen. Seither sitzt er in U-Haft. Bei einer Hausdurchsuchung wurde kinderpornografisches Material sichergestellt, das er teilweise selbst hergestellt haben dürfte.

Während der 61-Jährige abstreitet, die Betroffene in Klagenfurt belästigt zu haben, ist er zu einigen anderen Fakten zumindest formal geständig. In einem Fall behauptet er, er habe einem Mädchen zeigen wollen, wie man sich selbst befriedigt.

Drei Betroffene sind im Ermittlungsverfahren kontradiktorisch vernommen worden. Sie müssen damit in der Verhandlung nicht mehr als Zeuginnen aussagen, die neuerliche Konfrontation mit ihrem ehemaligen Trainer bleibt ihnen erspart.

(APA)

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