Misshandlungs-Verdacht in Tiroler Pflegeheim

Misshandlungen Tiroler Pflegeheim
Misshandlungen Tiroler Pflegeheim(c) AP (THOMAS KIENZLE)
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In einem kirchlichen Pflegeheim für behinderte Menschen bei Innsbruck soll es in den 80er-Jahren schwere Misshandlungen gegeben haben. Eine Pflegerin, die das melden wollte, soll abgewimmelt worden sein.

In einem kirchlichen Pflegeheim für behinderte Menschen bei Innsbruck soll es in den 80er-Jahren schwere Misshandlungen gegeben haben. Einige mutmaßliche Täterinnen sollen heute noch im Dienst sein.

Eine Frau berichtet gegenüber dem ORF Tirol, dass sie bereits vor 30 Jahren in dem Heim Misshandlungen beobachtet, dokumentiert und angezeigt habe. Als 22-Jährige begann die Frau 1980 als Hilfspflegerin in der Einrichtung für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Sie wurde dem ORF-Bericht zufolge Zeugin von fragwürdigen "Erziehungsmethoden", sie berichtet von Zwangsjacken, Fußtritten, Beschimpfungen und dem Einsperren am Klo.

Die Misshandlungen seien von einzelnen Schwestern ausgegangen. Die Hilfspflegerin habe darauf begonnen, das Gesehene zu dokumentieren. Doch Jugendamt und hohe Stellen beim Land Tirol wollten ihr kein Gehör schenken. Man habe ihr gesagt, dass "diese Angelegenheit viel zu sensibel sei", so die Frau gegenüber dem ORF.

Konsequenzen hatte das Auflehnen gegen einzelne Mitarbeiter laut ORF damals keine. Ein Vorverfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Teilweise sind die damals Beschuldigten auch heute noch in der Betreuung tätig.

(red.)

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