"Kristalltag": Klettersteige mit Nazi-Namen in Österreich

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Die Routen rund um Wien tragen Namen wie "Besatzerfraß" und "Ewiges Reich". Der Namensgeber - ein Kletterer aus Niederösterreich - weist eine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus zurück.

Nach dem Aufruhr über schwedische Klettersteige mit Nazi-Namen sind nun auch in Österreich Routen mit einschlägigen Namen aufgetaucht: Die Steige tragen offiziell Namen wie "Walkürenritt", "Riefenstahl", "Besatzerfraß", "Kristalltag", "Swastikaar", "Heil der Eiche" oder "Ewiges Reich". Die Debatte über die neonazistischen Namen ist im August im Kletterforum "bergsteigen.at" angestoßen worden, nun berichtet auch der "Falter" in seiner aktuellen Ausgabe über die Causa.

Klettertouren werden in der Regel vom Erstbesteiger benannt - laut "bergsteigen.at" war das in den vorliegenden Fällen der niederösterreichische Kletterer und Buchautor Thomas Behm. In einer schriftlichen Stellungnahme an den "Falter" weist Behm die Vorwürfe zurück: Die "verschiedenen Einflüsse" bei der Namensgebung seiner Touren hätten für ihn "jedenfalls nichts mit Nationalsozialismus zu tun - ich lehne diese Ideologie ab".

Eine gewisse Nähe zu dem Gedankengut lässt sich aber in der Namensgebung erkennen: "Swastikaar" erinnert an das indische Glückssymbol Swastika, das wie ein Hakenkreuz aussieht. "Besatzerfraß" heißt der Song der deutschen Band "Gigi und die braunen Stadtmusikanten", in dem unter anderem von "McZion" die Rede ist. "Totenburg" ist eine Band aus Thüringen um den Leadsänger Jens "Asemit" Fröhlich, die die dortige Verfassungsschutzbehörde dem Genre "National Socialist Black Metal" zurechnet. Dasselbe gilt für "Panzerdivision Marduk".

Vor drei Wochen erregte bereits ein ähnlicher Fall in Schweden Aufsehen. Dort heißen die Routen etwa "Zyklon B" oder "Ein kleiner Hitler".

(Red.)

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