„Bischof Ludwig Schwarz wurde weichgeklopft“

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Aufstand der diözesanen Führungsmannschaft in Linz: Die Dechanten befürchten eine Austrittswelle und fordern ein Mediationsverfahren. eben inhaltlicher gab es auch Kritik an den Führungsqualitäten von Schwarz.

Linz/Geme. Die Kritik an Bischof Ludwig Schwarz greift nun auf die zweite diözesane Führungsebene über. Die Dekanatsleitung von Andorf, die für die Pfarre Kopfing und damit für den umstrittenen Pfarrer Andrzej Skoblicki zuständig ist, macht gegen die einsame Entscheidung von Schwarz mobil. Unterstützung kommt dabei von Generaldechant Franz Wild.

Wie berichtet, entschied der Bischof überraschend, die vor wenigen Wochen wegen des Fehlens „eines versöhnten Miteinanders“ geplante Abberufung des als radikal-konservativ geltenden Geistlichen zurückzunehmen. „Dem Bischof ist die eigenwillige Spiritualität eines Priesters wichtiger als das Seelenheil einer ganzen Pfarre“, sagte Dechant Erwin Kalteis bei einer Pressekonferenz gestern, Freitag. Neben inhaltlicher gab es auch Kritik an den Führungsqualitäten von Schwarz. Wild: „Der Bischof gab dem Druck einer kleinen Gruppe nach. Es gab über einschlägige Medien den Versuch, den Bischof weichzuklopfen.“

Neue Austrittswelle

Schwarz sei mit konzertierten Anruf- und E-Mail-Aktionen „richtiggehend bombardiert“ worden, erklärte Wild. Die Dechanten befürchten eine Austrittswelle und fordern ein Mediationsverfahren, die Bestellung eines erfahrenen Begleiters für Skoblicki und die Wiederaufnahme des Dialoges mit den Nichtbefürwortern durch den Bischof. Langfristig solle ein Pfarrprovisor für Kopfing bestellt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2011)

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