Tirol erlebt längste Trockenperiode der letzten 100 Jahre

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Skipistenbetreiber warten auf Niederschlag. In der Landwirtschaft kann die Trockenheit im Frühjahr zu Problemen führen. „Der Boden braucht Winterfeuchte“, sagt Josef Siffert, Sprecher der Kammer.

Wien/Ks. Die heimischen Landwirte warten derzeit sehnsüchtig auf den Schnee – vor allem jene, die Skipisten betreiben. „Die werden schon ein bisserl nervös. Man braucht Anfang Dezember Schnee, damit die Leute zu Weihnachten buchen, sonst fahren sie in den Süden“, sagt Günther Rohrer von der Landwirtschaftskammer Österreich.

Für die heimische Landwirtschaft ist die lange Trockenperiode, die in Tirol schon 30 Tage anhält, noch nicht problematisch. Lediglich im Frühjahr kann es dadurch zu Problemen kommen. Nämlich dann, wenn der Boden vor dem Frost noch nicht genug Wasser gespeichert hat, um fruchtbar zu sein. „Der Boden braucht Winterfeuchte“, sagt Josef Siffert, Sprecher der Kammer.

In den Skigebieten wird derzeit kräftig beschneit. Einige Skigebiete wollen ihr geplantes Opening diese oder kommende Woche – etwa Obergurgl-Hochgurgl oder Ischgl – einhalten. Andere Skigebiete wollen die Wetterlage noch etwas abwarten und geplante Starts eventuell verschieben.

Zwei Schiffe in der Donau aufgelaufen

Laut dem Wetterdienst Ubimet ist die Trockenperiode derzeit besonders lang. „In Tirol gab es seit 30 Tagen keinen Niederschlag. Das ist eine der längsten Trockenperioden der letzten 100 Jahre“, heißt es bei dem Wetterdienst. Aber auch in den anderen Bundesländern ist Niederschlag derzeit rar. In Niederösterreich sind bereits zwei Schiffe in der Donau aufgelaufen. Grund dafür dürfte der niedrige Wasserstand sein. Im November gab es in keiner einzigen Landeshauptstadt Niederschlag. Das dürfte sich in den nächsten Tagen kaum ändern. Bis Mitte nächster Woche bleibt es trocken. Lediglich im Flachland kann es vereinzelt nieseln. Dort bleibt es trüb und nebelig. In den Bergen hingegen scheint in den kommenden Tagen die Sonne. Die Temperaturen steigen auf bis zu zehn Grad. Erst ab Dienstag wird sich auch im Flachland die Sonne zeigen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2011)

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