Mord an Bankerin in Tirol: "Goldgeschäft" wirft Fragen auf

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Mord Bankerin Tirol Polizist(c) APA/ROBERT PARIGGER (ROBERT PARIGGER)
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Warum wollte die 49-Jährige ein Goldgeschäft außerhalb der Bank abwickeln? Der verdächtige Polizist schweigt weiterhin zu der Tat.

Der 51-jährige Polizist, der des Mordes an einer 49-jährigen leitenden Bankangestellten im Tiroler Bezirk Schwaz verdächtigt wird, verweigerte auch am Donnerstag die Aussage. "Er schweigt weiterhin", sagte Staatsanwaltschaftssprecherin Karin Schiffmann. Dem 51-Jährigen wurde ein Pflichtverteidiger zugeteilt. Die Goldbarren im Wert von 333.000 Euro, die das Mordopfer bei sich gehabt haben soll, blieben weiterhin verschwunden.

Auch die Frage nach einem etwaigen Komplizen blieb nach wie vor offen. Schiffmann betonte, dass die Untersuchung noch "ganz am Anfang" stünde. Derzeit werde nichts ausgeschlossen und "in jede Richtung" ermittelt.  

Im Dunklen war ebenso, warum die 49-Jährige ein Goldgeschäft außerhalb der Bank abwickeln wollte. Für derartige Kundengeschäfte gibt es laut einem Sprecher der RLB Tirol "äußerst strenge Richtlinien", die das Institut aus sicherheitstechnischen Gründen aber nicht näher bekanntgeben wollte. "Jedes Bankgeschäft soll nach höchsten Sicherheitsstandards ausschließlich in den Geschäftsräumen durchgeführt werden", hieß es in einer Stellungnahme.

Am Mittwoch hatten Beamte des LKA Vorarlberg den Mordfall übernommen. Damit soll laut Landespolizeikommando jeder Anschein von Befangenheit vermieden werden. Neben den Vorarlberger Polizisten untersuchen Beamte des LKA Kärnten die Vorgänge rund um den Fluchtversuch und den misslungen Waffengebrauch des 51-jährigen im Zuge der Einvernahme Montagabend. Insgesamt seien 16 externe Beamte hinzugezogen worden.

Laut derzeitigem Ermittlungsstand steht der 51-Jährige, der sich seit 25 Jahren im Polizeidienst befindet, im Verdacht, die Frau mit Chloroform betäubt, im Wagen angegurtet und einen Notsignalgeber im Auto entzündet zu haben. Das 49-jährige Opfer erstickte schließlich am Kohlenmonoxid. Hintergrund dürfte ein Geschäft mit Goldbarren im Wert von 333.000 Euro sein. Die Bankangestellte wurde am Mittwoch in ihrer Heimatgemeinde unter großer Anteilnahme beerdigt.

(APA/red.)

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