Fast ein Viertel aller Eheschließungen binational

Fast Viertel aller Eheschliessungen
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Während der Anteil von Ehen zwischen Ausländern stabil blieb, gingen Ehen zwischen Österreichern und ausländischen Staatsbürgern deutlich zurück.

Fast ein Viertel aller Eheschließungen in Österreich ist binational. Das heißt, entweder nur einer der Partner ist Österreicher oder das Ehepaar besteht aus Staatsbürgern zweier unterschiedlicher Drittstaaten. Entsprechende Zahlen der Statistik Austria publizierte die "Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen" am Dienstag.

Demnach wurden 2010 exakt 8823 binationale Ehen eingegangen, was einem Anteil von 23,5 Prozent entspricht. Noch höher ist der Anteil bei "Eingetragenen Partnerschaften" zwischen Homosexuellen: Von 705 Partnerschaften waren 210 oder 29,8 Prozent binational.

Weniger Ehen zwischen Österreichern und Ausländern

Während der Anteil binationaler Ehen zwischen ausländischen Staatsbürgern in den vergangenen Jahren relativ konstant bei rund fünf Prozent lag, gingen Eheschließungen zwischen Österreichern und Ausländern deutlich zurück. Lag ihr Anteil 2004 noch bei 27,8 Prozent, ist man heute bei 18,3 Prozent.

Die Medien-Servicestelle interpretiert dies als Folge des Fremdenrechtspakets 2005, das den Aufenthalt von Ehepartnern aus Drittstaaten wesentlich erschwerte und "Aufenthaltsehen", also so genannte Schein-Ehen, auch für Österreicher unter Strafe stellte.

Deutlich mehr ausländische Ehefrauen

Der Verein Fibel (Fraueninitiative bikulturelle Ehen und Lebensgemeinschaften) hat für 2009 die Herkunftsländer der ausländischen Ehepartner aufgeschlüsselt. Demnach sind 46,6 Prozent von ihnen EU-Bürger. Dieses Verhältnis hat sich seit 2005 wesentlich geändert, als lediglich 22,3 Prozent EU-Bürger waren. Hier spielen allerdings auch die EU-Erweiterungen 2007 und 2009 eine Rolle, die viele ehemalige Drittstaatsangehörige zu EU-Bürgern machten. Einen weiteren starken Rückgang gab es bei Ehepartnern aus Afrika.

Generell ist der Anteil ausländischer Ehefrauen mit 65 Prozent wesentlich höher als jener ausländischer Ehemänner mit 35 Prozent. Zahlenmäßig kommen sowohl die meisten Ehefrauen (770) als auch Ehemänner (456) aus Deutschland. Auf den Plätzen finden sich bei den Ehefrauen jene aus Serbien/Montenegro mit 262 und der Slowakei mit 236, bei den Ehemännern jene aus der Türkei mit 373 und Serbien/Montenegro mit 332. Außerhalb des europäischen Kontinents stammen die meisten Ehefrauen aus Thailand (136), die meisten Männer aus Japan (31).

(APA)

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