Leichenfund im Wienerwald: Verdächtiger festgenommen

Spurensuche nach dem Leichenfund bei Gablitz
Spurensuche nach dem Leichenfund bei Gablitz(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Etwa drei Wochen, nachdem die verstümmelte Leiche eines 58-Jährigen bei Gablitz entdeckt wurde, nahm die Polizei einen Verdächtigen fest.

Die Polizei könnte der Aufklärung des Mordes an einem 58-jährigen Serben, dessen Leiche Ende April im Wienerwald bei Gablitz (Bezirk Wien-Umgebung) gefunden wurde, ein gutes Stück näher gekommen sein. Als Tatverdächtiger gilt ein 61-jähriger Landsmann, der in Wien wohnhaft sei. Er wurde am Montag festgenommen und in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, berichtete die Polizei am Mittwoch. Der Mann bestreitet die Vorwürfe, ein mögliches Motiv ist bisher nicht bekannt.

Opfer und mutmaßlicher Täter dürften einander schon länger gekannt haben, sagte Leopold Etz von der Mordgruppe des LKA Niederösterreich. Beide hätten nebenberuflich mit Autos zu tun gehabt. "Unter Umständen" könnte auch der Pkw des getöteten 58-Jährigen bei dem Verbrechen eine Rolle gespielt haben. Der schwarz lackierte Toyota RAV 4 sei nach wie vor verschwunden und könnte von dem Beschuldigten nach Serbien gebracht worden sein.

Die Leiche des 58-Jährigen wurde am 26. April von einem Spaziergänger in einem Waldstück entdeckt. Der verstümmelte Tote - die Beine fehlten - war in eine Plastikplane mit Seilen verschnürt und wies massive Kopfverletzungen auf. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Mann um den seit 30. März vermissten Milenko M. handeln dürfte.

Spuren im Kellerabteil

Schon im Zuge der Abgängigkeitsermittlungen habe sich herausgestellt, dass sich der 58-Jährige am Tag seines Verschwindens mit seinem Landsmann in dessen Wohnung treffen wollte. Bei Befragungen durch die Polizei habe der jetzige Mordverdächtige damals aber angegeben, dass M. nicht wie vereinbart erschienen war, so Etz. Dies sei aber im Widerspruch zu späteren Ermittlungsergebnissen gestanden. In der Wohnung des 61-Jährigen sichergestellte Unterlagen hätten ihn ebenso belastet wie Spuren im Kellerabteil - dem möglichen Tatort, Spurenauswertungen stünden laut dem Ermittler aber noch aus - und an der Verpackung der Leiche.

Seit Ende März habe sich der Verdächtige zweimal in Serbien aufgehalten. Bei seiner Rückkehr am Montag wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten schließlich in Wien festgenommen. Bisher habe er ausgesagt, mit all dem nichts zu tun zu haben und Belastendes "negiert und ignoriert", teilte Etz mit.

(APA)

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