Graz: Industriedenkmal mit gültigem Abrissbescheid

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Die Halle 8 in der Nähe des Hauptbahnhofs soll abgerissen werden. Ein Fotograf versucht die Rettung. Vergangenen Donnerstag hat Jungwirth eine Petition gestartet

Graz/Mal. Viel Zeit bleibt nicht mehr: Mitte Juli sollen die Abrissarbeiten an der Halle 8 hinter dem Grazer Hauptbahnhof beginnen. Der Fotograf Christian Jungwirth setzt sich für den Erhalt der ehemaligen Fertigungshalle des Stahlbauunternehmens Waagner Biro ein. Er will, dass die Halle 8 als Stätte für Ausstellungen in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt.

Vergangenen Donnerstag hat Jungwirth eine Petition gestartet. Über 1000 Unterstützungserklärungen sind zu „Rettet die Halle 8“ bisher auf seiner Homepage (www.atelierjungwirth.com) eingelangt. „Ein Wort, das ständig vorkommt, ist Juwel“, erklärt Jungwirth der „Presse“.

125 Meter lang und 15 Meter breit ist das „Juwel“. „Die schlichte Architektur der Halle ist einzigartig“, sagt Jungwirth. Besitzer der Liegenschaft ist die Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Und diese hat einen gültigen Abrissbescheid. Jungwirth hat dort in den vergangenen Monaten Ausstellungen mit internationalen Topfotografen realisiert. Die erste mit Greg Gorman, der schon Marlon Brando und Johnny Depp fotografiert hat. Die zweite, aktuelle Schau zeigt Werke des Belgiers Marc Lagrange. Bei deren Eröffnung Mitte Mai waren mehr der drohende Abriss denn die Kunstwerke Gesprächsthema.

Bürgermeister Siegfried Nagl hatte seine Unterstützung bekundet, doch für die Stadt Graz dürfte der Preis von 1,8 Mio. Euro zu hoch sein. Raiffeisen hat für das Areal, auf dem die Halle steht, noch keine konkreten Pläne. Jungwirth wird nun mit der Unterstützung im Rücken das Gespräch mit Nagl und Raiffeisen suchen. Die Erfolgschancen will er nicht beziffern: „Ich hoffe einfach. Es wäre schade, würde wieder etwas ausradiert werden.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2012)

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