Ungeklärte Todesfälle: Beide Männer starben an Arsen

Die Exhumierung von Herbert A.
Die Exhumierung von Herbert A.(c) APA/ANDREAS PESSENLEHNER (Andreas Pessenlehner)
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Im Fall der zwei möglichen Giftmorde in Wien und Niederöstereich gibt es nun ein Gutachten. Die beiden Männer wurden "über einen Zeitraum von mehreren Monaten" vergiftet.

Im Zusammenhang mit zwei möglichen Giftmorden in Wien und Niederösterreich liegt nun das beauftragte gerichtsmedizinische und toxikologische Gutachten vor. Der Wiener Herbert A. und der Niederösterreicher Alois F. sind demnach jeweils "an den Folgen einer Vergiftung mit Arsen" gestorben, heißt es in der Expertise. Das bestätigt die zuständige Staatsanwaltschaft Krems am Montag.

Gemäß dem nun eingelangten Gutachten des Sachverständigen Christian Reiter erfolgte die "Zufuhr (von Arsen) jeweils über einen Zeitraum von mehreren Monaten", so die Staatsanwaltschaft. Das Gift sei "in den Nägeln und den Organen der Verstorbenen nachgewiesen" worden. Die Überreste der beiden Toten wurden für das Gutachten exhumiert.

Verdächtige bestreitet Vorwürfe

Als Verdächtige wird eine 51-jährige Polin geführt. Sie soll den 68-jährigen Wiener Herbert A. und den Niederösterreicher Alois F. (62) vergiftet haben, um an deren Vermögen zu gelangen, so der Vorwurf. Seit Ende März sitzt die Polin in U-Haft. Die Frau bestreitet sämtliche Vorwürfe und gibt an, bei den Männern als Pflegerin bzw. Putzfrau tätig gewesen zu sein. Sie wird zu den Ergebnissen des Gutachtens "voraussichtlich Ende dieser Woche" vernommen werden, so die Anklagebehörde.

Darstellungen der Staatsanwaltschaft:

"Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen antwortete die verheiratete polnische Staatsbürgerin im Oktober 2009 auf eine Kontaktanzeige des verwitweten Herbert A., der eine Lebenspartnerin suchte. Kurze Zeit später zog sie zu ihm in dessen Eigentumswohnung. Im April 2010 schenkte Herbert A. der Beschuldigten die Wohnung, er behielt sich nur ein lebenslanges Wohnrecht vor. Herbert A. verstarb nach längeren Krankenhausaufenthalten im Oktober 2010. Die Wohnung wurde von der Frau im November 2011 verkauft".

"Im November 2010 nahm die Polin Kontakt mit dem alleinstehenden Alois F. auf, der ebenfalls über eine Anzeige die Bekanntschaft mit einer Frau suchte. Die Beschuldigte besuchte Alois F. regelmäßig, führte den Haushalt und kochte für ihn. Der Gesundheitszustand des Alois F. verschlechterte sich rasch und er verstarb nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt im Februar 2011."

(APA)

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