Indien: Erste Sonde zum Mars im November

Der Mars
Der Mars(c) ESA/NASA (ESA/NASA)
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„Mangalyaan“ öffnet Indien den exklusiven „Mars-Klub“. Die Sonde soll am 5. Novembe abheben.

Delhi. Das Schwellenland Indien könnte in Kürze in den exklusiven Klub jener Staaten eintreten, die eine Sonde zum Mars gebracht haben: Demnach soll die „Mars Orbiter Mission“, informell „Mangalyaan“ (Marswagen) genannt, am 5. November beginnen; eine „PSLV“-Rakete soll dann mit dem 1,3 Tonnen schweren Gerät vom Weltraumbahnhof Sriharikota am Golf von Bengalen abheben.

Die Sonde soll innerhalb von 300 Tagen den Roten Planeten erreichen und in eine stark elliptische Umlaufbahn (etwa 370 mal 80.000 Kilometer) eintreten. Sie trägt Geräte zur Untersuchung der Atmosphäre (etwa nach Methan, das biologische Vorgänge andeuten kann), des Strahlungsumfeldes und der Marsoberfläche. Wichtiger für Indien ist aber, mit der Sonde für weitere interplanetarische Missionen inklusive bemannter Flüge Know-how zu sammeln. Die ganze Mission, die von der Regierung erst im August 2012 abgesegnet wurde, ist mit rund 53 Millionen Euro auch vergleichsweise günstig.

Erst drei „Marsmächte“

Indiens Nationalstolz dürfte ein geglückter Marsflug anfeuern: Seit 1960 gab es nur 43, wobei rund die Hälfte scheiterten. Nur Russland, die USA und Europa (bzw. ESA) brachten Sonden bzw. Fahrzeuge („Rover“) zum Mars; Japans Marsorbiter „Nozomi“ flog 1998 ob eines Defekts am Mars vorbei ins All, Chinas „Yinghuo-1“ wurde 2011 zerstört, als die russische Rakete beim Start explodierte. (wg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2013)

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