Wo ist das Wasser hin? Nasa-Sonde "Maven" erreicht Mars

Nasa-Sonde
Nasa-Sonde "Maven" ist mittlerweile beim Mars angelangt. (Animation)(c) APA/EPA/NASA/Goddard Space Fligh
  • Drucken

Der Orbiter soll Wissenschaftlern Daten liefern um zu klären, warum es vor Milliarden Jahren Wasser und Kohlendioxid auf dem Mars gegeben hat und nun nicht mehr.

"Gratulation. 'Maven' befindet sich nun im Orbit", sagte Dave Folta vom Goddard-Raumfahrtzentrum im US-Bundesstaat Maryland um kurz vor 22.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MESZ). Im Kontrollraum des Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien brachen Mitarbeiter in Jubel aus, als Livebilder den Eintritt in die Umlaufbahn zeigten.

"Maven" hat nach einer zehnmonatigen und 711 Millionen Kilometer langen Reise zum Mars die Umlaufbahn des Roten Planeten erreicht und soll erkunden, wie es am Roten Planeten vor mehreren Milliarden Jahren zum Wandel von einem warmen, feuchten Klima zu einem trockenen, kalten Klima kam. 

DAs
DAs "Maven"-Team feiert im Lockheed-Martin-Kontrollzentrum in Littleton, Colarado die Ankunft des Orbiters beim Mars.(c) Lockheed Martin

Hat es je Leben auf dem Mars gegeben? Eine Frage, die die Wissenschaft seit langem beschäftigt. "Als der erste Orbiter, der die obere Atmosphäre des Mars studieren soll, wird "Maven" unser Wissen über die Geschischte der Atmosphäre, wie das Klima sich mit der Zeit verändert hat und wie das die Evolution der Oberfläche und die mögliche Bewohnbarkeit des Planeten beeinflusst hat, verbessern", erhofft sich Nasa-Administrator Charles Bolden viel von der Sonde.

Die rund elf Meter lange Sonde "Maven" war im November am Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All geschickt worden. Vor Beginn der Messungen soll die Sonde eine sechswöchige Testphase durchlaufen. Die Messungen sollen ein Jahr dauern. "Maven" soll den Mars in einem Abstand von 150 bis 6000 Kilometern ein Jahr lang umkreisen.

Auf dem Mars rollen bereits Forschungsroboter "Curiosity" und sein Vorgänger "Opportunity", zudem kreisen mehrere Orbiter um den Planeten. In Kürze wird außerdem Indiens erste Marssonde "Mangalyaan" im Orbit des Mars' erwartet.

Was ist mit dem Wasser passiert?

Wissenschafter gehen davon aus, dass der Mars ursprünglich eine mächtigere Atmosphäre und Wasser auf der Oberfläche hatte. Die rund 670 Millionen Dollar (etwa 500 Millionen Euro) teure Mission soll nun klären, wie es dazu kam, dass sich auf dem Mars kein Leben entwickeln oder halten konnte. "Maven" soll herausfinden, wo das vor Milliarden Jahren existierende Wasser auf dem Mars und das Kohlendioxid in seiner Atmosphäre geblieben sind. Daher auch der Name der Sonde, der eigentlich eine Abkürzung ist. "Maven" steht für "Mars Atmosphere and Volatile Evolution".

Die Nasa will außerdem herausfinden, ob Menschen auf dem Mars überleben könnten. Die US-Raumfahrtbehörde erwägt eine bemannte Mars-Mission um das Jahr 2030.

Elf Jahre Entwicklungsarbeit

Elf Jahre lang hatte es vom ersten Konzept bis hin zur erfolgreichen Ankunft von "Maven" beim Mars gedauert. Die Forschunginstrumente an Bord haben Forscherteams der Univeristät Colorado Boulder und der Universität Kaliforniens konstruiert. Sie werden die Ergebnisse auch auswerten.

Eines dieser Geräte ist der Sonnenwind-Ionen-Analyzer (SWIA). Solarwinde reisen kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Millionen km/h in Richtung Mars und sie bringen ein Magnetfeld mit sich. Das Magnetfeld besteht aus geladenen Parikeln, die mit den neutralen Gaspartikeln der oberen Marsatmosphäre interagieren. So könnte es den Atmosphärenpartikeln ermöglicht werden aus der Anziehungskraft des Mars' zu entfliehen. Das könnte einer der Hauptgründe dafür sein, dass die Atmosphäre immer dünner wird, vermuten Wissenschaftler.

(APA/AFP/klepa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SPAVE MARS MAVEN
Chronik

Mars: Auf der Suche nach der verlorenen Atmosphäre

Nasa-Sonde Maven trat in den Orbit um den Roten Planeten ein. Sie soll die Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und der heute sehr dünnen Atmosphäre erforschen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.