Paris: Europas erste Moschee für Homosexuelle eröffnet

Ludovic-Mohamed Zahed, a French-Algerian homosexual Muslim, poses in front of Paris Mosque
Ludovic-Mohamed Zahed, a French-Algerian homosexual Muslim, poses in front of Paris MosqueReuters
  • Drucken

In der französischen Hauptstadt eröffnet eine Moschee für Lesben und Schwule. Frauen sollen dort außerdem neben Männern beten dürfen.

Ludovic-Mohamed Zahed eröffnet in den nächsten Tagen eine neuen Moschee in Paris. Das Besondere daran: Sie soll für Homosexuelle offen sein. Außerdem sollen dort, anders als sonst üblich, Frauen neben Männern beten dürfen. "Die meisten Moscheen sind heute Orte des Konformismus", sagt der 35-Jährige zu "Zeit Online". Zahed und seine Mitstreiter vom Verein "Homosexuels Musulmans de France" wollen zeigen, dass es "kein Widerspruch ist, homosexuell, feministisch und muslimisch zu sein". Es gehe ihnen um einen fortschrittlichen Islam. Und Zahed ist überzeugt davon, dass gleichgeschlechtliche Liebe im Koran an keiner Stelle verboten wird.

In Europa ist die neue Pariser Moschee einzigartig, Vorbilder gibt es schon in den USA. In arabisch-islamischen Ländern ist ein solches Gotteshaus derzeit undenkbar. Homosexuelle Handlungen werden in einigen der Staaten gesetzlich verfolgt, in manchen droht sogar die Todesstrafe.

Der Moschee-Gründer Zahed kam im Alter von zwei Jahren als Sohn algerischer Migranten nach Paris, lebte aber zwischenzeitlich auch in Algerien. Er bekennt sich schon lange offen zu seiner Homosexualität und hat heuer seinen Freund in Südafrika geheiratet. In Frankreich ist die Homo-Ehe noch verboten, der neue Staatschef François Hollande hat allerdings im Wahlkampf eine Legalisierung versprochen.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.