Papst Benedikt ermöglicht frühes Konklave

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Nach den alten Bestimmungen hätte das Konklave frühestens am 15. März zusammentreten müssen. Der schottische Kardinal O'Brien wird nicht dabei sein.

Vatikan/Apa. Es wurde seit Tagen darüber gemunkelt, nun ist es fix: Das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. kann früher beginnen, als es die bisherigen Regeln vorsahen. Dies legte Benedikt selbst am Montag per Dekret fest.

Nach den alten Bestimmungen hätte das Konklave frühestens am 15., spätestens am 20.März zusammentreten müssen. Da das Amt aber nicht überraschend (durch Tod) vakant wird, sondern Benedikts Rücktrittstermin seit zwei Wochen feststeht, haben zahlreiche Kardinäle eine Vorverlegung gewünscht. Dieser Meinung schloss sich der scheidende Papst nun an: Sein Nachfolger solle so mehr Zeit haben, sich auf Ostern vorzubereiten. Der Termin für den Beginn des Konklaves soll nach dem Ende von Benedikts Pontifikat am Donnerstag verkündet werden.

Dolan verteidigt Mahony

Wiens Erzbischof, Christoph Kardinal Schönborn, wird in jedem Fall rechtzeitig in Rom sein: Er reist bereits heute, Dienstag, in die Ewige Stadt. Nicht am Konklave teilnehmen wird dafür der schottische Kardinal Keith O'Brien. Er verkündete am Montag seinen Rücktritt, nachdem ihm mehrere Priester „unangemessenes Verhalten“ vorgeworfen hatten. Die Vorfälle sollen sich vor 33 Jahren zugetragen haben. „Ich will nicht, dass sich die Aufmerksamkeit der Medien auf mich konzentriert“, sagte er, nachdem der Papst seinen Rücktritt angenommen hatte.

Der kalifornische Kardinal Roger Mahony will indes unverdrossen zum Konklave fahren. Ihm wird vorgeworfen, den Missbrauchsskandal in seiner Diözese vertuscht zu haben. New Yorks Erzbischof Timothy Dolan, dem Außenseiterchancen aufs Papstamt gegeben werden, verteidigte Mahony: „Er hat das volle Recht, am Konklave teilzunehmen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2013)

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