Papst-Wetten: Der Favorit kommt aus Ghana

Papst-Wetten: Der Favorit kommt aus Ghana
Papst-Wetten: Der Favorit kommt aus GhanaReuters (ALESSANDRO BIANCHI)
  • Drucken

In Großbritannien wird so ziemlich auf alles gewettet - Die Leidenschaft macht auch vor dem Pontifex nicht halt. Derzeit liegt Kardinal Peter Turkson aus Ghana für die Papst-Nachfolge in Führung.

Im glücksspielbegeisterten Großbritannien laufen die Wetten auf den nächsten Papst. Beim Buchmacher William Hill, einem der größten Anbieter von Wetten aller Couleur, ist Kardinal Peter Turkson aus Ghana Favorit, gefolgt von Angelo Scola aus Italien. "Ich denke unsere Kunden wetten auf Scola, weil viele der bisherigen Päpste aus Italien kamen", sagte ein Sprecher des Buchmachers. Für eine Wette auf Turkson spreche die Vermutung, dass die Zukunft der katholischen Kirche in Afrika liege.

Wer derzeit zwei Pfund (2,31 Euro) auf den Kardinal aus Ghana setzt, bekommt im Erfolgsfall seinen Einsatz plus fünf Pfund Gewinn ausgezahlt. Wer auf Scola setzt, bekommt elf Pfund für vier. Der Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn, liegt immerhin noch mit einer Quote von 10:1 im Rennen. Ein deutscher Kardinal ist nicht unter den Wettfavoriten.

"Die Wettquoten sind die beste Richtschnur"

Bei William Hill schätzt man, dass bei allen britischen Buchmachern bis zur Papstwahl insgesamt eine Million britische Pfund (1,16 Mio. Euro) eingesetzt werden. Das ist wenig verglichen mit den Einsätzen bei einem einzigen Premier-League-Fußballspiel, wo oft bis zu drei Millionen Pfund über den Tresen gehen. Trotzdem sei die Papst-Nachfolge für eine Wette außerhalb des Sports sehr stark, heißt es bei William Hill. Bei der Wahl des britischen Premierministers werde etwa doppelt so viel Geld gesetzt.

Der Wett-Experte Leighton Vaughan Williams, Professor an der Nottingham Business School, geht sogar von einem Gesamteinsatz von bis zu zehn Millionen Pfund aus. Damit wäre die Papstwahl eines der größten Wett-Ereignisse der Geschichte, außerhalb des Sports. Grundsätzlich sei es schwierig, die Papst-Wahlen einzuschätzen, weil im Gegensatz zu politischen Wahlen nur eine kleine Gruppe Menschen wählt, die möglichst wenig Informationen nach außen dringen lässt. Einen guten Hinweis soll es aber geben: "Die Wettquoten sind die beste Richtschnur, die wir uns denken können", betont Williams.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.