Die Beziehungen mit der Ostkirche stehen vor einer Hochblüte. Papst sorgt weiter für "frischen Wind".
Rom/Wien/Ag. Der Terminkalender des Papstes sieht bereits einen Fixpunkt für 2014 vor. Papst Franziskus und Bartholomaios, der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, haben eine Reise nach Jerusalem vereinbart. Die beiden Kirchenfürsten wollen so die Beziehungen zwischen den Kirchen weiter intensivieren.
Nach der Visite von Bartholomaios bei der Inauguration des Papstes steht nun ein Gegenbesuch von Franziskus in Istanbul an. So will es das Protokoll, ein Datum steht vorerst nicht fest. Überdies regte Bartholomaios anlässlich einer Ausstellung im Jahr 2015 einen Besuch des griechischen Klosters Athos an.
Wie der Vatikan mitteilt, will Franziskus in der Karwoche seine Praxis beibehalten, die Fußwaschung am Gründonnerstag an Außenseitern der Gesellschaft vorzunehmen. Waren dies in Buenos Aires Armensiedlungen an der Peripherie, so hat er in Rom das Jugendgefängnis Casal del Marmo ausgewählt. Er selbst wird nur einige Zimmer der Papstwohnung im Apostolischen Palast beziehen. „Hier gibt es Platz für 300 Menschen“, zitiert ihn die italienische Zeitung „La Stampa“.
Am Donnerstag empfing Franziskus den argentinischen Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel, der ihm einen Freibrief im Zusammenhang mit Vorwürfen über eine Kooperation mit der Militärjunta ausstellte. Auf der Homepage von Radio Vatikan äußerte sich auch einer der beiden inhaftiert gewesenen Jesuitenpater, Franz Jalics, in diesem Sinn.
Von Rom nach Wien zurückgekehrt erklärte Kardinal Christoph Schönborn zur Papstwahl: „Der Wunsch war ganz deutlich nach so etwas wie frischem Wind.“ Er erwarte eine Reform der Kurie sowie Schritte in Richtung „gelebter Kollegialität“ zwischen den Bischöfen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2013)