Der letzte große Katholikentreff

1983 war Johannes Paul II. erstmals in Österreich – (noch) umjubelt.

Es war das letzte machtvolle Auftreten des Katholizismus im 20.Jahrhundert bei einer Großveranstaltung. „Hoffnung leben – Hoffnung geben“ lautete das Motto des Katholikentags vom 9. bis 11.September 1983, das im Vorfeld ambitioniert bis in Kleinstpfarren diskutiert wurde. Tatsächlich stand dann – nicht ganz unerwartet – der Stargast im Mittelpunkt: Johannes Paul II.

30 Jahre später soll der Auftakt für das Zukunftsforum am Samstag eine kleine Reverenz daran sein. Der Papst aus Polen faszinierte 1983 auch die Österreicher. Fast alle. Nur am Rande gab es Kritik: Ein gewisser Werner Faymann organisierte als SJ-Chef eine kleine Anti-Papst-Aktion. Ungeachtet dessen feierten Hunderttausende die von Johannes Paul II. zelebrierten Messen mit, selbst bei strömendem Regen, wie im Donaupark, wo noch das (zuletzt vom Abbau bedrohte, nun auch mit Stadt-Wien-Geldern renovierte) Papst-Kreuz steht. Der Katholikentag war im Wesentlichen von Laien organisiert, nie mehr wieder war die Katholische Aktion so mächtig. (d.n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2013)

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