Schönborn siegt im Streit um Pfarr-Schenkung

Clemens Fabry/Die Presse
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Nach vier Jahren setzt sich der Wiener Erzbischof durch: Die frühere Pfarrkirche Neulerchenfeld wird nach Ostern an die Serbisch-Orthodoxen übergeben. Die Gemeinde hatte sich erbittert dagegen gewehrt - bis nach Rom.

Fast vier Jahre hat es gedauert, bis ein kirchenrechtlich relativ einfacher Akt des Wiener Erzbischofs rechtswirksam werden kann: Am Sonntag wird zum letzten Mal in der früheren Pfarrkirche Neulerchenfeld eine katholische Liturgie gefeiert. Danach wird das Kirchengebäude geschlossen - um es für die Übergabe an die serbisch-orthodoxe Kirche vorzubereiten. Nach Ostern soll dann die Schenkung erfolgen, wie gestern, Dienstag, die Erzdiözese Wien mitteilte.

Damit kann Kardinal Schönborn einen Schlusspunkt unter eine heftig geführte Auseinandersetzung mit einer seiner Gemeinden setzen. Sie wurde auch als Menetekel für die Strukturreform gesehen, die Schönborn im großem Stil in Gang gesetzt hat. Wegen des Priestermangels und auf Grund des Rückgangs der Zahl der regelmäßigen Messbesucher sollen Pfarren zu größeren Einheiten zusammengelegt werden. Auch dagegen gibt es Widerstände.

Zwei Mal wurde auf dem Stephansplatz vor den Amtsräumen des Erzbischofs gegen die Sperre von Neulerchenfeld demonstriert. Zwei Mal wurde seine Entscheidung sogar in Rom angefochten. Schönborn setzte sich aber letztlich durch.

Neulerchenfeld ist bereits seit September vergangenen Jahres mit der nahe gelegenen katholsichen Pfarre Maria Namen zusammengelegt. Damit ist der Status vor der durch Kardinal Theodor Innitzer erfolgten Pfarrteilung im Jahr 1939 wieder hergestellt.

(d.n./red.)

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