Qatar: Erste christliche Kirche geweiht

(c) AP (Sam)
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Ohne Kirchturm, Kreuz und Glocke steht die Kirche mitten in der Wüste: Das katholische Gotteshaus hat den Segen des Emirs und leidet unter der Ablehnung muslimischer Gegner.

Die erste christliche Kirche in Qatar hat kein Kreuz, keine Glocke, keinen Kirchturm. Heute, Freitag, wurde sie eingeweiht, berichtet "Times Online". 5.000 Gläubige waren erschienen und beteten, dass die Konsekration des katholischen Gotteshauses in dem islamischen Land nicht allzusehr auffällt: "Wir wollen eine diskrete Zeremonie, um das neuerliche Aufflammen religiöser Auseinandersetzungen zu vermeiden," meint Priester Tom Veneracion. Gotteshaus in der Wüste

Für die Römisch-Katholische Gemeinde von Qatar ist die Weihe des 9,5 Mio. Euro Baus ein großer Erfolg. Der derzeitige Emir hat höchstpersönlich die Erlaubnis erteilt die Kirche zu errichten. Den Platz freilich, konnte man nicht frei wählen: Zu dem Bauwerk muss man mindestens 15 Minuten durch die Wüste fahren. Kritik muslimischer Gegner

Das Bauwerk hat in dem muslimischen Land zahlreiche Gegner. "Das Kreuz sollte nicht in den Himmel von Qatar reichen - ebensowenig sollten hierzulande Kirchen-Glocken zu hören sein," schreibt der Kommunist Lahdan bin Issa al-Muhanada in der Zeitung Al-Arab.

Der Vatikan schätzt die Zahl der praktizierenden Katholiken in Qatar auf 100.000. Noch vor sieben Jahren mussten Messen überhaupt heimlich gefeiert werden. Nach der Eröffnung der Kirche in Qatar ist Saudi Arabien nunmehr der einzige Golf-Staat, der den Bau von christlichen Kirchen verbietet.

(Red.)

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