„Wir machen weiter“

Interview. Martina Heizer bleibt bei Messen ohne Priester.

Innsbruck. „Wir machen weiter mit unseren Eucharistiefeiern. Das geben wir sicher nicht auf. Es wäre fast ein Verrat, wenn wir das nicht mehr tun.“ Mit diesen Worten reagiert Martha Heizer, die jüngst gewählte Chefin der reformorientierten Plattform „Wir sind Kirche“, am Donnerstag im Gespräch mit der „Presse“ auf ihre Exkommunikation.

Heizer zu ihren Beweggründen, privat – mit ihrem Ehemann und im Freundeskreis ohne Priester – Eucharistie zu feiern: „Das tut uns und unserem Glauben gut und ist schön. Es ist ein so wichtiger Teil in unserem Leben. Natürlich verstehe ich, dass es Regeln gibt. Ich erwarte mir aber Verständnis dafür, dass man fragt, ob die Regeln noch passen. Darüber muss es ein Gespräch geben.“

Es sei nicht mehr einzusehen, dass Eucharistie ausschließlich unter der Leitung eines Priesters gefeiert werden darf. Sie, ihr Ehemann und vier weitere wollen sich nach ihren Angaben weiterhin einmal pro Woche treffen und unter wechselnder Leitung (durch Laien) Eucharistie feiern. Sie werde „natürlich“ Vorsitzende von „Wir sind Kirche“ bleiben, weiter Messen besuchen – und ihren Kirchenbeitrag bezahlen, „auch wenn das ein bisschen makaber ist“, wie sie sagt.

Auf die Frage, weshalb sie es angesichts der jahrhundertelangen einschlägigen Tradition der katholischen Kirche besser zu wissen glaube, antwortet Heizer: „Die Martha Heizer weiß es nicht besser. Sie hat die Augen offen. In Lateinamerika werden schon lange Eucharistiefeiern von Laien gefeiert. Mein Vorgehen ist auch ein Zeichen, wie wichtig mir die Eucharistie ist.“ (d.n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2014)

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