Schweden: Imam will homosexuelle Paare trauen

Die Zeremonie soll im Rahmen des dieswöchigen Stockholm-Pride-Festivals stattfinden, der Geistliche reiste dazu extra aus Südafrika an.

Proteste innerhalb des konservativen Teils der islamischen Gemeinschaft Schwedens sind garantiert: Ein extra aus Südafrika eingeflogener Imam will in Schweden mehreren gleichgeschlechtlichen Paaren den muslimischen Segen erteilen. Laut einem Bericht der schwedischen Tageszeitung „Dagens Nyheter“ vom Mittwoch sind die Zeremonien im Rahmen des Festivals „Stockholm Pride“ diese Woche geplant.

Sie sehe darin einen „großen Schritt für die Menschheit“, sagte eine aus dem Iran stammende lesbische Braut gegenüber der Zeitung. In einer „islamophoben Welt, in der die Ausländerfeindlichkeit wächst“ seien derartige Manifestationen der Toleranz besonders wichtig, so die hochschwangere Frau, die bereits seit vier Jahren standesamtlich mit ihrer Partnerin verheiratet ist.

In manchen Ländern droht Todesstrafe

In konservativer islamischer Rechtsauslegung gilt Homosexualität als Sünde, auch wenn sich im Koran keine sich explizit darauf beziehende Passage findet. Wie eine für schuldig befundene Person bestraft wird, wird von Rechtsschule zu Rechtsschule unterschiedlich gehandhabt. Der in Saudiarabien praktizierte Wahabismus sieht für Homosexualität sogar die Todesstrafe vor. Auch im Iran, im Jemen, im Sudan, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Mauretanien und im muslimisch dominierten Norden Nigerias kann die Todesstrafe verhängt werden.

(APA/Red.)

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