Papst: „Kein Krieg in Gottes Namen“

Papa Francesco Pope Francis Roma 01 06 2014 Stadio Olimpico Meeting of the Holy Spirit Renewal mov
Papa Francesco Pope Francis Roma 01 06 2014 Stadio Olimpico Meeting of the Holy Spirit Renewal mov(c) imago/Insidefoto (imago stock&people)
  • Drucken

Franziskus schickt Kardinal Filoni am Montag zu einem Solidaritätsbesuch in den Irak, wo die Christen immer stärker in Bedrängnis sind.

Vatikan. Papst Franziskus hat am Sonntag angesichts der jüngsten Berichte über Massaker an religiösen Minderheiten im Irak einen flammenden Appell an die Welt gerichtet: „Niemand darf in Gottes Namen Hass nähren. Man kann keinen Krieg im Namen Gottes führen.“ Die Vertreibung der Christen und anderer Minderheiten verurteilte der Papst als „schwerwiegende Beleidigung Gottes und der Menschheit“.

Kardinal Ferdinando Filoni, der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, wird am Montag als persönlicher Gesandter des Papstes in den Irak reisen. Filoni erklärte, er werde mit seiner Anwesenheit im Konfliktgebiet die Nähe des Heiligen Vaters zu den verfolgten Christen bezeugen. Den Betroffenen solle durch die Aufmerksamkeit des Papstes Trost gespendet werden.

Filoni trotzte US-Angriffen

Auf diplomatischer Ebene werde sich Filoni um Treffen mit den Behörden des Landes und der autonomen Region Kurdistan bemühen. Mit einer raschen Lösung rechne er allerdings nicht. „Man muss hart arbeiten, um den Christen in dieser Region eine Zukunft sichern zu können und die extremistische Gewalt zu stoppen“, sagte Filoni. Zudem sei der Irak stets ein freundliches Land für Christen gewesen.

Die Gewalt im Irak sei auch ein internationales Problem. Die EU und die anderen Mächte sollten mit allen Mitteln am Frieden im Nahen Osten arbeiten, denn dieser wäre „ein Segen für die ganze Welt“.

Filoni war 2001 bis 2006 Apostolischer Nuntius im Irak. Während des Irak-Kriegs 2003 war er der einzige Botschafter, der in Bagdad während der US-Bombardements ausharrte. Papst Franziskus hatte den italienischen Kurienkardinal erst am Freitag zu seinem Sondergesandten ernannt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.