Schönborn: "Evolutionismus" schuld an Wirtschaftskrise

KARDINAL CHRISTOPH SCHOENBORN
KARDINAL CHRISTOPH SCHOENBORN(c) APA (Orf/milenko Badzic)
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Die Sicht des Menschen als zufälliges Produkt der Evolution fördere die aktuelle Krise, sagt der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn.

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat sich wieder zum Thema Evolution geäußert: Diesmal diagnostiziert er einen engen Zusammenhang zwischen dem „Evolutionismus“ und der aktuellen Wirtschaftskrise. „Das ideologische darwinistische Konzept, (dass) der Stärkere überlebt, hat in der Wirtschaft zu dem geführt, wo wir heute sind“, sagte er im Interview mit den „Vorarlberger Nachrichten“. Wenn Pädagogik nur noch danach trachte, „junge Menschen fit zu machen für den Konkurrenzkampf“ und man sie nicht mehr in den „großen menschlichen Werten“ erziehe, sei das auch „Ergebnis eines Menschenbildes, das meiner Ansicht nach mit dem ideologischen Evolutionismus zusammenhängt“.

Zweifellos zeige die Forschung „sehr erfolgreich“ auf, „dass alles Leben wirklich einen nachweisbaren Zusammenhang hat“, sagte Schönborn. Es widerspreche aber der Vernunft, „diesen grandiosen Weg des Lebens bis hin zum Menschen ausschließlich als Zufallsprozess zu sehen“. Es gelte, „das Unverwechselbare des Menschen, seiner Würde, seiner Verantwortung deutlich herauszustellen gegenüber einer Reduktion, die ihn materialistisch sieht oder nur als Produkt der Evolution versteht, was sicher ungenügend ist“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2009)

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