Wien: Felsbrocken schwebt in Jesuitenkirche

SCHWEBENDER 'FELSBROCKEN' IN JESUITENKIRCHE
SCHWEBENDER 'FELSBROCKEN' IN JESUITENKIRCHEAPA/ROLAND SCHLAGER
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Eine 700 Kilo schwere Kunststoffskulptur soll "das Thema Glauben und dessen bedrohlichen Momente visualisieren".

Ein riesiger "Felsbrocken" schwebt ab heute, Donnerstag, Abend in der Wiener Jesuitenkirche über den Köpfen der Besucher. Die acht Meter hohe, innen hohle und 700 Kilo schwere Kunststoffskulptur der Künstlergruppe Steinbrener/Dempf und Huber soll "das Thema Glauben und dessen bedrohlichen Momente visualisieren". "To be in Limbo" ist bis zum 19. April zu besichtigen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bildhauer Christoph Steinbrener, dem Fotografen und Grafiker Rainer Dempf und dem Architekten Martin Huber, die auch eine Hommage an den surrealistischen Maler Rene Magritte und seine Darstellung schwebender Steine ist, soll laut Steinbrener danach weiterwandern. Als nächste Station ist die Hamburger St. Katharinen-Kirche geplant.

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Das sockellose Werk, das mit drei nur zwei Millimeter dünnen Stahlseilen von der Decke abgehängt wurde, vermittelt trotz seiner Bedrohlichkeit jenes Schwebe-Gefühl, das sich auch im Titel ("in limbo) findet. Für Steinbrener sind Kirchen nicht nur thematisch der ideale Raum für "To be in Limbo", sondern auch rein praktisch, "da es selten so hohe und große Räume gibt, wo man so etwas machen kann", sagt er. Solche Raumproportionen böten sonst fast nur noch Bahnhöfe, aber kaum Museen. Die Jesuitenkirche etwa verfüge über 20 Meter Deckenhöhe.

Dennoch wollen die Künstler ihre zerlegbare Installation auch an nicht religiösen Orten wie etwa dem Kristallpalast in Madrid zeigen, den sich Steinbrener als Ausstellungsraum wünscht. Schließlich würde sich die Bedeutung des Kunstwerks mit dem Umfeld verändern. Im "leichten Bau aus dem 19. Jahrhundert in Madrid würde sich etwa das Thema leicht/schwer anbieten", so der Künstler, der bereits im Jahr 2007 die Jesuitenkirche bespielte. Damals habe man die Decke der Kirche mit einem Bild der NASA bespannt, die Kirchenbesucher blickten somit aus dem Weltraum auf die Erde hinab, statt zu den Engeln in den Himmel.

APA/ROLAND SCHLAGER

(APA)

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