Anzeige nach Anti-Zölibat-Aktion im Stephansdom

Archivbild: Ein Tor des Wiener Stephansdoms
Archivbild: Ein Tor des Wiener StephansdomsClemens Fabry / Die Presse
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Gemeinsam mit 20 Statisten veranstaltete der Künstler Alexander Donhofer bei einer Messe eine stumme Performance, um den Zölibat zu hinterfragen.

Eine Aktion des Künstlers Alexander Donhofer während eines Festgottesdienstes zu Maria Empfängnis zieht eine Anzeige durch die Pfarre nach sich, berichtet die Nachrichtenagentur "Kathpress" am Mittwoch. Gemeinsam mit rund 20 Statisten hatte er die von Kardinal Christoph Schönborn geleitete Festmesse durch die stumme Performance "un gelato per il celebato" (ein Eis für den Zölibat; Anm.) während der Predigt gestört.

Donhofer wollte laut eigener Aussage mit seiner nicht angekündigten Aktion hinterfragen, ob der Zölibat noch zeitgemäß sei. Während der Verkündung des Evangeliums hatte er sich vor den Altar gestellt und dort für eine Minute ausgeharrt. Nach dieser "Schweigeminute" erhoben sich weitere "Trauergäste" und zogen prozessionsartig aus der Kirche aus. Mit den Worten "Mein tiefstes Beileid" verteilten Donhofer und seine Statisten nach der Messe Sterbebilder, welche "in liebevoller Erinnerung an den Zölibat erinnern" sollten. Im Inneren war eine nackte Nonne zu sehen, welche ein "Calippo Eis" in Händen hält - darunter der Spruch: "Du bist zu früh ́gegangen."

Diözese: Gottesdienste "in der nötigen Würde feiern" 

Dompfarrer Toni Faber übermittelte nach der Aktion den Behörden eine Sachverhaltsdarstellung. Die Erzdiözese Wien forderte gegenüber "Kathpress", dass Gläubige Gottesdienste "in der nötigen Würde feiern" können. "Es geht uns nicht darum, dass jemand bestraft wird - aber wir hoffen auf eine klare Feststellung, dass es sich hier um Unrecht gehandelt hat und dass die öffentliche Ordnung in Österreich die Störung von Gottesdiensten nicht akzeptiert", so Pressesprecher Michael Prüller. Menschen aller Religionen hätten Anspruch darauf, unbehelligt ihren Gottesdienst zu feiern. "Das ist zu Recht im Gesetz festgehalten", so Prüller. "Alles andere schafft Unfrieden."

(APA)

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