Papstbesuch in Israel: Mossad warnt vor Anschlag

Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI.(c) EPA (Alessandro Di Meo)
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Papst Benedikt XVI. soll bei seiner für Mai geplanten Israelreiseauf die Fahrt durch Nazareth verzichten, sagt der israelische Geheimdienst. Es lägen Hinweise auf einen geplanten Anschlag islamistischer Kreise vor.

Der israelische Geheimdienst will nicht, dass Papst Benedikt XVI. während seiner Reise ins Heilige Land mit einem offenen "Papamobil" durch Nazareth fährt. Es lägen Hinweise auf einen geplanten Anschlag islamistischer Kreise vor, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Sonntag, wie Kathpress meldet.

Eine Delegation des Vatikan habe den israelischen Stellen mitgeteilt, dass der Papst unmittelbaren Kontakt mit den Menschen in Nazareth wünsche. "Haaretz" berichtet unter Berufung auf den Geheimdienst, im Norden Israels seien Flugblätter verteilt worden, in denen Islamisten zu einer "Störung" des Papstbesuches und zu einem Anschlag auf sein Leben aufrufen. Der geplante Besuch in Nazareth am 14. Mai falle zusammen mit dem Gedenktag der Palästinenser an die Staatsgründung Israels, der für sie als Trauertag gilt. Daher könne es in arabischen Ortschaften zu Unruhen kommen. Dies bereite den Sicherheitsbehörden zusätzliche Kopfzerbrechen.

Zudem seien Renovierungs- und Bauarbeiten an den geplanten Stationen des Papstbesuchs noch nicht abgeschlossen. Das größte Problem sei ein nicht geräumter Ziegenstall an der Stätte, an der Benedikt XVI. den größten Gottesdienst während seiner Heilig-Land-Reise halten wird. Laut "Haaretz" gibt es auch noch Auseinandersetzungen über die Zahl der zu den Messfeiern zugelassenen Gläubigen. Während das Tourismusministerium von 10.000 Teilnehmern spreche, erhoffe der Bürgermeister von Nazareth 40.000 Pilger. Im Lateinischen Patriarchat sei von 30.000 Teilnehmern die Rede.

Der Papst reist Anfang Mai ins Heilige Land. Der Besuch vom 8. bis 15. Mai führt ihn zunächst nach Jordanien und anschließend nach Israel und ins Westjordanland.

(Ag.)

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