Wilhelm Krautwaschl: Bischofsweihe in Graz

Wilhelm Krautwaschl
Wilhelm KrautwaschlAPA (ERWIN SCHERIAU)
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Mit dem im oststeirischen Gleisdorf geborenen 52-jährigen Wilhelm Krautwaschl wurde ein als weltoffen geltender Kirchenmann zum 58. Bischof der Diözese Graz-Seckau berufen.

In Graz ist am Sonntag Wilhelm Krautwaschl zum Bischof der Diözese Graz-Seckau geweiht worden. Der 52 Jahre alte gebürtige Oststeirer trat die Nachfolge von Bischof Egon Kapellari an. Rund 3.000 Gäste - unter ihnen fünf Kardinäle und mehr als 20 Bischöfe - nahmen teil. Sein Programm für seinen Dienst und den Weg der Kirche sei das Evangelium, sagte der Bischof in der Ansprache.

Hauptkonsekrator der Weihe war der Salzburger Erzbischof - und vormalige Grazer Weihbischof - Franz Lackner. Ihm zur Seite standen die Grazer Altbischöfe Egon Kapellari als direkter Vorgänger im Amt und Johann Weber. Der Weihekandidat zog um 14.30 Uhr mit Ministranten, Diakonen, Priestern, Äbten und Bischöfen in den in den vatikanischen Farben mit weißen und gelben Blumen feierlich geschmückten und bis zum letzten Platz besetzten Grazer Dom ein. Zwei ihm wichtige Wegbegleiter führten ihn zum Altar: Der ehemalige Hartberger Pfarrer, Pater August Janisch, in dessen Pfarre Krautwaschl seine ersten Kaplansjahre (1990 - 1993) zubrachte, sowie Pfarrer Markus Madl, den im Rollstuhl sitzenden Pfarrer der dem Bischöflichen Seminar benachbarten Grazer Graben-Pfarre.

Wilhelm Krautwaschl
Wilhelm KrautwaschlAPA (ERWIN SCHERIAU)

Erzbischof Lackner legte dem Erwählten gegen 15.30 Uhr schweigend - nur begleitet vom Klang der "Erlöserglocke" - die Hände auf und vollzog mit dieser Geste die Weihe. Dann folgten die weiteren anwesenden Bischöfe, die anschließend durch Umarmung des Neugeweihten auch die Aufnahme in das Bischofskollegium besiegelten. "Ich habe kein anderes Programm als das Evangelium", sagte Bischof Krautwaschl am Ende der Weiheliturgie. Das Evangelium sei "ein Programm, das nie verbraucht und nie alt ist. Denn Gott ist immer auf der Höhe der Zeit".

Der päpstliche Nuntius, Ökumene und Politik begrüßen den neuen Bischof. Sie betonten seine Aufgaben, seine wichtige Funktion für den gesellschaftlichen Zusammenhang und setzten auf die Nähe des Bischofs zur Jugend. "Das Bischofsamt ist ein Dienst und kein Ehrentitel, mit dem man sich brüsten kann", hielt der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen in seiner Ansprache fest. Zurbriggen rief den neuen Bischof auf, nach neuen Wegen zu suchen, das Evangelium den Menschen zu verkünden. Er legte Krautwaschl v.a. auch ans Herz, sich um die Priester seiner Diözese zu kümmern.

Hermann Miklas, evangelischer Superintendent und zugleich Vorsitzender des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark, brachte seine Freude zum Ausdruck, mit Krautwaschl künftig zusammenarbeiten zu können: "Mehr denn je braucht es das Miteinander. Das ökumenische Miteinander ebenso, wie den interreligiösen Dialog und überhaupt das Gespräch mit vielen gesellschaftlichen relevanten Gruppen", sagte Miklas.

Der scheidende steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) hielt fest: "Wir können uns in der Steiermark und in Österreich mit Ihnen glücklich und zuversichtlich schätzen". LH-Stv. Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wies auf den besonderen Draht Krautwaschls zur Jugend hin. Mit diesem Bischof sei die Römisch-katholische Kirche "jedenfalls enkerltauglich". "Lassen sie auch in Graz die Pfarren die Türen für unsere Jugendlichen wieder weit aufmachen", appellierte der Grazer Bürgermeister, Siegfried Nagl.

Nach dem Ende des Festgottesdienstes wurde zur Agape und zur Begegnung mit dem neugeweihten Diözesanbischof im Burghof und rund um den Dom geladen.

(APA)

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