Papst kritisiert Kultur der "Ausgrenzung" und des "Konsums"

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Nachdem er sich für die Messe in einer Burger-King-Filiale umziehen musste, sprach er sich gegen den vorherrschen Konsumwahnsinn aus.

Auf seiner Reise nach Bolivien stand auch ein Gottesdienst im Programm. Bevor Papst Franziskus diesen abhalten konnte, musste er sich aber sein liturgisches Gewand anlegen. Dafür musste dann aber eine umfunktionierte Filiale der Fast-Food-Kette "Burger King" herhalten. "Wir wurden um Hilfe gebeten, weil das ein geeigneter Ort war und wir wegen der Messe sowieso geschlossen halten", erklärt Alfredo Troche, der Leiter der Filiale.

In der Messe kritisierte dann der Pontifex im Gottesdienst die Kultur der "Ausgrenzung" und den Konsumwahn der heutigen Zeit. "Es reicht mit der Ausgrenzung", sagte der Papst am Donnerstag unter Bezugnahme auf die Lehren von Jesus Christus vor tausenden Gläubigen in Santa Cruz de la Sierra.

In der heutigen Welt sei es üblich geworden, "alles in Konsumobjekte umzuwandeln", über alles zu verhandeln und all jene Menschen "auszugrenzen, die nichts herstellen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Allerdings solle sich niemand ausgeschlossen fühlen. Seine Messe feierte Franziskus auf dem Cristo-Redentor-Platz, auf der eine riesige Christi-Erlöser-Statue steht. Auf dem Platz hatten sich schon vor dem Gottesdienst Ureinwohner aus den Völkern der Quechua und Aymara versammelt.

Franziskus lobte zudem die Sozialpolitik des Landes, das in den vergangenen Jahren ein stärkeres Wirtschaftswachstum verzeichnete als die anderen Länder der Region. "Bolivien unternimmt wichtige Schritte, um große Bereiche in das wirtschaftliche, soziale und politische Leben des Landes einzubeziehen", sagte der 78-jährige Papst.

(APA/AFP)

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