Schönborn: "Respekt für Lebenspartnerschaften, Nein zur Homo-Ehe"

Kardinal Christoph Schönborn (Mitte) hat sich zur Homo-Ehe-Debatte in Italien zu Wort gemeldet.
Kardinal Christoph Schönborn (Mitte) hat sich zur Homo-Ehe-Debatte in Italien zu Wort gemeldet.(c) APA/ERWIN SCHERIAU
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"Zu unterscheiden bedeutet nicht zu diskriminieren", äußert sich Kardinal Schönborn in einer Zeitschrift zu Plänen der italienischen Regierung.

Angesichts der in Italien tobenden Debatte über einen Gesetzentwurf zur Legalisierung von homo- und heterosexuellen Lebenspartnerschaften hat Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der italienischen Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica" seine Opposition zu Homo-Ehen ausgedrückt, fügte aber hinzu, er habe vollen Respekt für homosexuelle Lebenspartnerschaften.

Man müsse zwar den Beschluss respektieren, eine Lebensgemeinsaft mit einer Person desselben Geschlechts zu gründen. Die Kirche könne jedoch eine homosexuelle Lebenspartnerschaft nicht als Ehe betrachten. "Das ist keine Diskriminierung von Personen. Zu unterscheiden bedeutet nicht zu diskriminieren. Das hindert uns nicht daran, größten Respekt für Paare zu haben, die eine derartige Lebenspartnerschaft eingegangen sind", sagte der Erzbischof von Wien im Interview mit dem Chefredakteur von "Civilta Cattolica", Pater Antonio Spadaro.

Das Thema ist besonders heikel, weil im italienischen Parlament über einen Gesetzesentwurf diskutiert wird, der homosexuellen Paaren, die eine rechtlich anerkannte Lebenspartnerschaft eingehen, die Rechte und Pflichten eines heterosexuellen Ehepaares einräumt. Homosexuelle Ehen, die im Ausland geschlossen wurden, sollen demnach in Italien automatisch als Lebenspartnerschaften registriert werden. Der Gesetzesentwurf stammt von der Demokratischen Partei (PD) von Regierungschef Matteo Renzi. Die Frage der Institutionalisierung der Lebenspartnerschaften ist in Italien seit Jahren ein umstrittenes Thema.

(APA)

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