Zehntausende Kenianer begrüßen Papst bei erstem Afrika-Besuch

Bunt und musikalisch wurde die Messe eröffnet.
Bunt und musikalisch wurde die Messe eröffnet.APA/AFP/GIUSEPPE CACACE
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In strömendem Regen hielt Franziskus seine erste große Messe in Afrika. In Nairobi hob er den zentralen Wert von Familien für die Gesellschaft hervor.

Zehntausende Kenianer haben Papst Franziskus Donnerstag früh auf dem Universitäts-Campus in Nairobi bei strömenden Regen willkommen geheißen. Im offenen Papamobil fuhr Franziskus durch die jubelnde Menge und begrüßte winkend die Menschen. Bereits Stunden zuvor hatten die Gläubigen bei Regen auf den Beginn des Gottesdienstes gewartet. Es war die erste große Messe während der Afrika-Reise des Papstes, die bis Montag dauert.

In seiner Predigt hob Franziskus den Zusammenhalt von Familien als den zentralen Wert für die Gesellschaft hervor. "Die Gesundheit jeder Gesellschaft hängt von der Gesundheit der Familien ab", sagte er. Das Wort Gottes rufe die Menschen deshalb auf, die Familien in dieser Sendung zu unterstützen, "die Kinder als einen Segen für unsere Welt anzunehmen und die Würde jedes Mannes und jeder Frau zu verteidigen, denn wir alle sind Brüder und Schwestern in der einen Menschheitsfamilie", so der Papst bei der Messe auf dem Campus der Universität.

Religionen im Kampf gegen den Extremismus

Offenbar mit Blick auf die in Kenia verbreitete Genitalverstümmelung an Frauen (FGM) forderte Franziskus, sich Bräuchen zu widersetzen, "die die Arroganz unter den Männern begünstigen, die die Frauen verletzen oder verachten und das Leben der unschuldigen Ungeborenen bedrohen". Christliche Familien sollten vielmehr die Liebe Gottes ausstrahlen. Dies ist nach den Worten des Papstes heute besonders wichtig, "denn wir erleben die Ausbreitung neuer Wüsten, die durch eine Kultur des Egoismus und der Gleichgültigkeit gegenüber den anderen gebildet werden".

Vor dem Gottesdienst hatte Franziskus die Religionen zur gemeinsamen Abwehr von Extremismus und Terror aufgerufen. "Allzu häufig werden Jugendliche im Namen der Religion zu Extremisten gemacht, um Zwietracht und Angst zu säen und um das Gefüge unserer Gesellschaften zu zerstören", sagte er Donnerstag früh bei einem interreligiösen Treffen in der Nuntiatur.

Der Besuch steht unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Rund 10.000 Polizisten sollen laut kenianischen Medienberichten die Ordnung gewährleisten. Die Regierung rief die Bürger auf, auf die Straßen zu gehen und Franziskus zu feiern.

(APA)

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