Papst besucht Armenviertel in Kenia

Rom Vatikan
Rom Vatikan (c) imago/Ulmer (imago stock&people)
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Franziskus rief in Kenias Hauptstadt Nairobi die Gläubigen dazu auf, eine Gesellschaft frei von Korruption aufzubauen. Danach reiste er weiter nach Uganda.

Nairobi. Unter begeistertem Jubel von Slumbewohnern hat Papst Franziskus ein Armenviertel der kenianischen Hauptstadt Nairobi besucht. „Die Armen haben einen besonderen Platz in meinem Leben und meinen Entscheidungen“, versicherte das 78-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche den Bewohnern von Kangemi.

Der Argentinier hat die Bekämpfung der Armut zu einem Kernanliegen seines Pontifikats gemacht. Eine Slumbewohnerin appellierte in einer emotionalen Ansprache an den Papst, sich bei der Regierung für die Nöte der Menschen in Kangemi einzusetzen. In dem Armenviertel leben etwa 100.000 Menschen auf engstem Raum zusammen. Mehr als die Hälfte der rund drei Millionen Einwohner Nairobis wohnen in Slums.

„Spaltungen überwinden“

Bei einem Besuch im Kasarani-Stadion von Nairobi ermahnte der Papst zehntausende Jugendliche, die Spaltungen in dem multiethnischen Land zu überwinden. Franziskus rief zum Aufbau einer friedlichen Gesellschaft frei von Korruption auf.

Kenia war die erste Station auf der Afrika-Reise von Papst Franziskus. Am Freitag reiste er weiter nach Uganda. Nach seiner Ankunft in der Stadt Entebbe – früher Hauptstadt von Uganda und weiterhin Standort des größten Flughafens des Landes – traf der Papst mit den Spitzen des ugandischen Staates zusammen.

Ob Franziskus danach am Sonntag in die Zentralafrikanische Republik weiterreist – die dritte und letzte Station seiner Afrika-Reise –, hängt von der Sicherheitslage ab. Wie Kathpress unter Berufung auf den Vatikan meldete, soll kurzfristig entschieden werden, ob der Papst die Hauptstadt Bangui besuchen wird. Die Zentralafrikanische Republik wird derzeit von einem besonders brutalen Bürgerkrieg erschüttert.

Besuch in Großer Moschee

Auf dem knapp zweitägigen Programm in der Zentralafrikanischen Republik stehen neben Treffen mit Politikern und Bischöfen auch Besuche in einem Flüchtlingslager und in der Großen Moschee von Bangui. In der Hauptstadtkathedrale will der Papst dann die Heilige Pforte öffnen, um in dem von ihm ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit zur Versöhnung aufzurufen. (APA/dpa/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2015)

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