Historisches Religionstreffen: Papst trifft Patriarchen

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CUBA-RELIGION-POPE-KIRILLAPA/AFP/POOL/ADALBERTO ROQUE
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Kuba. 962 Jahre nach der Spaltung der Christenheit in Ost- und Westkirche trifft Papst Franziskus den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill.

Rom/Havanna. Papst Franziskus hat am Freitag am Flughafen von Havanna den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. getroffen. Für Franziskus ist es ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Mexiko. Es handle sich um eine intensive Reise, „die mein Bruder Kyrill, ich und die Mexikaner uns aber sehr gewünscht haben“, sagte er. Die beiden Kirchenoberhäupter zogen sich, nachdem sie von Präsident Raul Castro begrüßt worden waren, zu einem Privatgespräch zurück.

Die Begegnung soll das Ende der Eiszeit zwischen der katholischen und russisch-orthodoxen Kirche einleiten. Es ist die erste Begegnung zwischen Oberhäuptern dieser größten christlichen Glaubensgemeinschaften seit der Spaltung vor 962 Jahren. Hintergrund waren theologische und politische Konflikte, u. a. über den Autoritätsanspruch des Papstes.

Jahrzehntelange Vorbereitung

Ein Schwerpunkt der Begegnung soll die Verfolgung von Christen durch Extremisten im Nahen Osten sowie Afrika sein. Die Kirchenoberhäupter wollen eine Erklärung unterschreiben, die die Verfolgung der Christen verurteilt. Dem Treffen auf neutralem Boden gingen jahrzehntelange Vorbereitungen voraus. Letztlich ausschlaggebend für das Zustandekommen waren die Entschlossenheit von Franziskus und die Auffassung, dass die Christen angesichts der Konflikte im Nahen Osten zusammenhalten müssen.

Kuba bildet für den Papst einen nur wenige Stunden währenden Stopp auf dem Weg nach Mexiko, wo er in der Nacht auf Samstag zu einem mehrtägigen Besuch erwartet wird. Auf dem Programm stehen unter anderem Besuche in Städten, die vom Drogenhandel geprägt sind, darunter Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA. Mexiko hat die zweitgrößte katholische Gemeinde nach Brasilien. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2016)

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