Schönborn warnt vor Generalverdacht gegen Flüchtlinge

Kardinal Christoph Schönborn sprach in seiner Ostersonntagspredigt über
Kardinal Christoph Schönborn sprach in seiner Ostersonntagspredigt über "Herausforderungen" in der Flüchtlingskrise.REUTERS
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Kardinal ruft beim Ostergottesdienst im Stephansdom dazu auf, die Augen nicht vor der Not zu verschließen. Viele Menschen erleben eine "Zeit der Bedrängnis".

Kardinal Christoph Schönborn hat zum Osterfest vor einem Generalverdacht gegenüber Flüchtlingen angesichts der jüngsten Terroranschläge gewarnt. Statt mit Vorurteilen gelte es mit Aufrichtigkeit und Wahrheit durch die Welt zu gehen, betonte der Kardinal laut Kathpress bei der Festmesse am Ostersonntag im Wiener Stephansdom.

"Die Wahrheit ist, dass es schwierig ist, dass wir vor Herausforderungen stehen und dass nicht alle, die kommen, lupenrein sind. Aber auch, dass wir deswegen nicht alle verdächtigen dürfen und nicht wegschauen dürfen von der Not", so der Kardinal.

"Zeit der Bedrängnis"

Viele Menschen würden heute eine "Zeit der Bedrängnis" erleben, sagte Schönborn mit Blick auf die Kriegsgebiete im Nahen Osten und Hungerkatastrophen in Afrika aber auch die "Menschen bei uns, die die tägliche Not zu spüren bekommen". In diese Ängste hinein komme Gott an Ostern mit seiner Friedensbotschaft, so der Kardinal, der die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet um den Frieden in aller Welt aufrief. "Friede sei mit euch. Das heißt nicht, dass alles sofort in Ordnung ist, aber dass Er bei uns ist."

Am morgigen Ostermontag bricht Schönborn zu einer dreitätigen Solidaritätsreise zu den Christen im Nordirak auf. Der Kardinal will dort vor allem Flüchtlingslager und kirchliche Hilfsprojekte für Flüchtlinge besuchen. Zudem ist ein Treffen mit dem chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Sako geplant.

(APA)

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