Papst vergleicht Skandalberichterstattung mit Koprophilie

Medien hätten kein Recht dazu, Menschen zu diffamieren.
Medien hätten kein Recht dazu, Menschen zu diffamieren.APA/AFP/TIZIANA FABI
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Desinformation sei der größte Schaden, den Medien anrichten können, sagt Franziskus. Die Vorliebe für Skandale sei wie das abnorme Interesse für Exkremente.

Papst Franziskus hat Desinformation und Skandalberichterstattung in den Medien scharf kritisiert. "Desinformation ist wahrscheinlich der größte Schaden, den die Medien anrichten können, da die Meinung in eine Richtung gelenkt wird und der andere Teil der Wahrheit vernachlässigt wird", sagte Franziskus in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der belgischen Wochenzeitung "Tertio".

Die Medien hätten eine große Verantwortung, seien aber auch gefährlichen Versuchungen ausgesetzt, sagte der 79-Jährige dem katholischen Magazin. "Sie können von Rufmord versucht werden und Menschen verleumden und beschmutzen, vor allem in der Welt der Politik." Medien hätten kein Recht dazu, Menschen zu diffamieren. Es richte Schaden an und sei eine Sünde.

Er verglich die Vorliebe für Skandalberichterstattung mit Koprophilie, dem abnormen Interesse für Exkremente. "Ich denke, die Medien sollten sehr klar und transparent sein, und nicht - Entschuldigung - der Krankheit der Koprophilie zum Opfer fallen. Sie will stets Skandale und hässliche Dinge verbreiten, auch wenn sie wahr sein mögen." Der Papst baute den Vergleich weiter aus: Medienkonsumenten andererseits seien anfällig für Koprophagie, den Verzehr von Kot.

(APA/dpa)

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