Fastenmonat Ramadan beginnt am Wochenende

Clemens Fabry
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Der Beginn des Monats, der nach dem Mondjahr berechnet wird, ist für Samstag angesetzt. Tagsüber ist Muslimen das Essen und Trinken verboten.

Es ist ein Monat, der für mehr als eine Milliarde Muslime auf der Welt etwas Besonderes ist: Der Fastenmonat Ramadan, der am Wochenende beginnt. In diesem Monat, der nach dem Mondjahr berechnet wird, ist tagsüber das Essen und Trinken verboten. Aber auch das Rauchen und der Geschlechtsverkehr. Sobald die Sonne untergegangen ist, darf aber - zum Teil auch sehr üppig - gegessen werden.

Warum der Monat für Muslime so wichtig ist

Nach islamischer Überlieferung hat Allah um das Jahr 610 in einer Nacht im Ramadan seinem Propheten Mohammed das erste Mal den Koran durch den Erzengel Gabriel offenbart.

Wann der Ramadan beginnt

Wann der Ramadan beginnt, ist eine Frage, die selbst bei Muslimen immer wieder diskutiert wird. Denn der Beginn des neunten Monat des islamischen Mondkalenders ist für dann angesetzt, wenn zwei gesunde Muslime die Neumondsichel am Himmel sehen. Und je nach Land und Zeitzone gibt es da einen gewissen Unsicherheitsfaktor. In Mitteleuropa beginnt der Fastenmonat dieses Jahr jedenfalls voraussichtlich am Samstag, 27. Mai und endet am 24. Juni. Das ist der 27. Tag, der mit dem Freudenfest Eid al-Fitr (türkisch: Seker Bayrami) begangen wird.

Fastenmonat Ramadan
Fastenmonat RamadanAPA

Wie das Fasten im Ramadan funktioniert

Ab dem Sonnenaufgang ist jede Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme verboten. Es gibt aber auch Ausnahmen: So ist etwa Frauen das Fasten während der Menstruation und im Wochenbett verboten. Sie sollen das Fasten zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Dasselbe gilt auch für Kranke und Reisende. Kinder sind von dieser religiösen Pflicht (Fard) überhaupt ausgenommen. Nach Sonnenuntergang, der Überlieferung nach "wenn ein weißer Zwirn nicht mehr von einem schwarzen zu unterscheiden ist", kommt es zum Fastenbrechen. Es werden zunächst Datteln und Wasser gereicht. Danach folgt das Nachtgebet, das länger als gewöhnlich ausfallen sollte. In der Nacht versammeln sich die Gläubigen häufig zu einem gemeinsamen Essen, dem Iftar.

Was neben dem Fasten noch im Ramadan passiert

Während des Ramadan sollen die Muslime durch Moscheenbesuche und Koranrezitationen ihren Glauben bezeugen und Opfergaben bringen. Die letzten zehn Nächte des Fastenmonats gelten als besonders heilig. Eine von ihnen heißt in Erinnerung an die Offenbarung Mohammeds "Nacht der Bestimmung" (Leilat al-Qadr), nach der auch die 97. Sure (Kapitel) des Korans benannt ist.

Welche Bedeutung der Ramadan im Islam hat

Für den gläubigen Muslim ist das Fasten im Ramadan (Saum) der vierte der fünf Grundpfeiler des Islam, was wörtlich "Unterwerfung (unter Gott)" bedeutet. Die anderen vier sind das Glaubensbekenntnis (Shahada), fünf tägliche Gebete (Salat), die Armensteuer (Zakat) und die Wallfahrt nach Mekka (Hajj/Hadsch).

(APA/red.)

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