Serbischer Patriarch braucht Visum für Kosovo

Patriarch Irinej
Patriarch Irinej (c) AP (Darko Vojinovic)
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Am 25. April soll der neue serbisch-orthodoxe Patriarch im kosovarischen Kloster Peć sein Amt formell antreten. Ein Visum bekommt er nur, wenn sein Besuch religiöser und nicht politischer Natur ist.

Wenn der neue serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej seine formelle Amtseinführung wie geplant im Kloster Peć im Kosovo zelebrieren will, dann braucht er ein Visum. Wie jeder Pilger müsse der serbische Patriarch die Zustimmung der Behörden des Kosovo einholen, sagte Premier Hashim Thaçi am Donnerstag in der Hauptstadt Prishtina (serbisch: Priština). Wenn es sich um rein religiöse Angelegenheiten handle, werde Irinej eine solche Erlaubnis erhalten. Sollte der Besuch jedoch einen politischen Charakter haben, würden die Kosovo- Behörden den Antrag "sehr sorgfältig" prüfen, so Thaçi weiter.

Serbien erkennt die Selbstständigkeit der seit zwei Jahren unabhängigen Provinz Kosovo nicht an. Der im Jänner gewählte Patriarch will am 25. April im mittelalterlichen Sitz des Oberhauptes der serbischen Kirche im Westen Kosovos formell sein Amt antreten.

Das Kloster Peć war seit Mitte des 13. Jahrhunderts Sitz des serbischen Patriarchen. Heute wird es von italienischen Soldaten streng bewacht, weil gewaltsame Übergriffe durch Albaner befürchtet werden. Im mehrheitlich von Albanern bewohnten Kosovo lebt nur noch eine kleine serbische Minderheit, in Peć selbst gibt es praktisch keinen Serben mehr.

(Ag.)

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