Orthodoxe Kirche nimmt Kosovo-Bischof unter die Lupe

Bischof Artemije
Bischof Artemije(c) Die Presse (Norbert Rief)
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Dubiose Finanz- und Immobilien-Geschäfte warfen ein schlechtes Licht auf Bischof Artemije. Die Kirchenführung in Belgrad überprüft nun seine Amtsführung. Artemije steht schon länger in der Kritik.

Die serbisch-orthodoxe Kirche hat sich entschlossen, die Finanz- und Immobiliengeschäfte des höchsten kirchlichen Würdenträgers im Kosovo, Bischof Artemije, unter die Lupe zu nehmen. Ein entsprechender Beschluss wurde laut der staatlichen Presseagentur Tanjug Anfang Februar vom Kirchensynod unter Vorsitz des neuen Patriarchen Irinej gefasst. Die mit dieser Aufgabe betrauten Personen, darunter zwei Bischöfe, sollen sich seit Mittwoch im Kosovo aufhalten.

Bischof Artemije steht mit der Kirchenführung seit längerer Zeit auf Kriegsfuß. Dafür sorgen nicht nur seine Ablehnung, mit Funktionären der internationalen Staatengemeinschaft in Pristina (Prishtina) seit der Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo vor zwei Jahren zusammenzuarbeiten. Seit Jahren reagiert er auch nicht auf eine Aufforderung der Kirchenführung, Informationen über Immobilien und Bankkonten zu geben, die auf seinen Namen in Belgrad und Saloniki geführt werden.

Für Unmut sorgte vor Jahren auch eine im Rahmen des Bistums von Prizren und Raska wirkende Baufirma, die sich angeblich mit dem Verkauf von Telefonkarten Nebengewinne sicherte. Das Unternehmen war auch durch unprofessionell durchgeführte Reparaturarbeiten an verschiedenen Kirchen und Klöstern aufgefallen. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Kloster von Pec wurde etwa rostrot bemalt und sorgte für heftige Expertenkritik.

(APA)

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