NÖ: Pfarrer wegen Kinderpornos dienstfrei gestellt

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Der Priester aus dem Industrieviertel soll Kinderpornos besessen und weitergegeben haben. Die Behörden ermitteln. Der Generalvikar hat den Pfarrer und Religionslehrer dienstfrei gestellt.

Gegen einen niederösterreichischen Pfarrer laufen seit 14. Jänner Ermittlungen wegen des Besitzes und der Weitergabe von kinderpornografischem Material. Der zuständige Generalvikar Franz Schuster hat "sofort nach der Verständigung durch die Justizbehörden" den Geistlichen dienstfrei gestellt, teilte die Erzdiözese Wien in einer Aussendung mit.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Pfarrer aus dem Vikariat Unter dem Wienerwald. Er war bis zu seiner Dienstfreistellung als Pfarrer, Religionslehrer, Wallfahrtsdirektor und stellvertretender Dechant tätig. Die Ermittlungen wegen Paragraf 207a (Pornografische Darstellungen Minderjähriger) leitet die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Die Daten auf dem Computer des Geistlichen werden derzeit ausgewertet, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Der Verdächtige befindet sich auf freiem Fuß und weilt derzeit in einem Kloster.

Kirche: Hilfe für Opfer und Täter

Die Sorge der Kirche gelte in erster Linie den Kindern, die Opfer sexuellen Missbrauchs werden, sagte Schuster. Es müsse alles getan werden, dies - und wie in diesem Fall den Besitz und die Weitergabe kinderpornografischer Darstellungen - zu verhindern. "Wir wollen vor allem den Opfern helfen. Aber auch die Täter dürfen nicht alleingelassen werden. Auch ihnen soll psychologische und pastorale Hilfe zuteilwerden."

Die Erzdiözese hat im Jahr 2006 Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs verabschiedet.

(APA/Red.)

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