Sinead O'Connor: Jesus würde den Vatikan niederbrennen

Sinead OConnor
Sinead OConnorBogdan Borowiak
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Die bekannte Sängerin Sinead O'Connor geißelte den Spendenaufruf für Missbrauchsopfer des irischen Bischofs Denis Brennan. Dies sei ein "unglaublicher und dummer" Versuch, "gute Katholiken" zu manipulieren.

Als "böse" hat die irische Sängerin Sinead O'Connor den Spendenaufruf eines irischen Bischofs bezeichnet, der die Gläubigen für die Entschädigung von Missbrauchsopfern zur Kasse bitten will. In einem Brief an mehrere irische Zeitungen nannte der Popstar die Initiative einen "unglaublichen und dummen" Versuch, "gute Katholiken" zu manipulieren. "Wenn Christus hier wäre, würde er den Vatikan niederbrennen und ich würde ihm dabei helfen", schrieb O'Connor.

Die Opferentschädigung kostet

Bischof Denis Brennan aus Ferns im Südosten des Landes hatte im Zusammenhang mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs durch Angehörige des Klerus geschrieben, es werde jede Hilfe benötigt. Die Entschädigungen für die 48 Missbrauchsopfer in Ferns hätten bisher 10,2 Millionen Euro gekostet. Zudem seien 13 weitere Verfahren im Gang. Die Diözese Ferns war die erste in Irland, in der die Justiz gegen Priester wegen Missbrauchs großangelegte Ermittlungen einleitete.

Ein Priester missbrauchte hundert Kinder

Vor allem in der Erzdiözese Dublin soll die Kirche über Jahrzehnte hinweg Vergewaltigungen und Misshandlungen von Hunderten Kindern durch Geistliche verschwiegen und vertuscht haben, wie ein im November veröffentlichter Untersuchungsbericht zutage brachte. Ein irischer Priester hatte gestanden, mehr als einhundert Kinder sexuell missbraucht zu haben, ein weiterer räumte regelmäßigen Missbrauch Minderjähriger über einen Zeitraum von 25 Jahren ein.

(APA/AFP)

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