Bischof Fischer soll gewohnheitsmäßig geschlagen haben

Bischof Fischer soll gewohnheitsmaessig
Bischof Fischer soll gewohnheitsmaessig(c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK (DIETMAR STIPLOVSEK)
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Neue Vorwürfe gegen den Feldkircher Bischof: Elmar Fischer soll Schüler beim Fußballspielen ins Gesicht geschlagen haben. Einem Internatsschüler im "Marianum" soll er bei einem Disput eine Rippe gebrochen haben.

Gegen den Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer werden neuerlich Gewaltvorwürfe laut. Er soll in den 1960er-Jahren gewohnheitsmäßig Schutzbefohlene geschlagen haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Der Bischof nahm gegenüber "profil" keine Stellung zu den Vorwürfen. Er verwies die Betroffenen an die Ombudsstelle, damit die Angaben geprüft werden können.

Der neue Vorwurf betrifft die frühen 1960er-Jahre, als Fischer Kaplan der Lustenauer Pfarre Rheindorf war. Fischer habe ihn beim Fußballspielen ins Gesicht geschlagen, wenn er das Gefühl gehabt habe, gefoult worden zu sein, so ein Zeuge. Auch anderen Kindern sei es so ergangen.

Rippenbruch nach Disput über Scheidung

Eine weitere Anschuldigung bezieht sich auf die Zeit von 1970 bis 1982, als der Bischof Rektor des Bregenzer Studieninternats "Marianum" war. Ein damaliger Zögling Fischers warf diesem vor, ihm eine Rippe gebrochen zu haben. Zu dem Vorfall sei es während eines Disputs über Scheidungsfragen gekommen, als der damals 16-jährige Schüler eine andere Position einnahm. Der erboste Fischer habe ihm einen Faustschlag gegen die Brust versetzt, weshalb der Jugendliche tags darauf im Spital behandelt werden musste. Eine Röntgenaufnahme habe einen Rippenbruch gezeigt.

Hilfreiche Ohrfeigen

Fischer hatte erst Anfang der Woche bei einer Pressekonferenz Vorwürfe zurückgewiesen, wonach er in den 1960er-Jahren Jugendliche auf einem Sommerlager mit Ohrfeigen zu Boden gestreckt haben soll. Er sprach sich gegen Gewalt aus, fügte aber hinzu, dass - im Einzelfall - "solche Aktionen für junge Menschen hilfreich sein können". Für diese Aussage wurde der Bischof in der Folge heftig kritisiert.

Diözese verweist an Ombudsstelle

Die Diözese ersucht betroffene Personen, sich an die Ombudsstelle zu wenden. Dann könnten die erforderlichen Schritte zur Klärung der Vorwürfe und ihrer Berechtigung in die Wege geleitet werden, hieß es in einer Aussendung am Samstag. Darin wird auch kritisiert, dass die Vorwürfe gegen Fischer über die Medien erhoben werden. Dies leiste einer Vorverurteilung Vorschub, denn in so kurzer Zeit könne keine seriöse Stellungnahme zu den oftmals mehr als 40 Jahre zurückliegenden Angelegenheiten abgegeben werden.

(APA)

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