Graz: "Da werden keine Riesenminarette gebaut"

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl
Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl(c) Michaela Bruckberger
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FPÖ und BZÖ bekämpfen den geplanten Bau einer Moschee in Graz. Im Gemeinderat sind sie mit einem Bauverbot abgeblitzt. VP-Bürgermeister Nagl verteidigt das "Wohnhaus ohne Kuppel und Minarett"

Der geplante Bau einer Moschee in Graz hat FPÖ und BZÖ auf den Plan gerufen, die eine Volksabstimmung und ein Bauverbot fordern. Dringliche Anträge für eine Enquete und eine Änderung der Bauordnung erhielten Donnerstagabend im Gemeinderat keine Mehrheit. Bürgermeister Siegfried Nagl (V) legte Pläne vor, wie die "Moschee" der türkischen Muslime tatsächlich ausschauen soll: Ein Wohnhaus mit Satteldach, ohne Kuppel und Minarett.

In dem in der Lazarettgasse geplante Kulturzentrum soll im Erdgeschoß ein Gebetsraum eingerichtet werden, darüber sind ein Kindergarten und Wohnungen vorgesehen. "Da werden keine Riesenminarette und Kuppeln mit Geld aus Saudiarabien gebaut, das sind Menschen aus Graz, die hier auch ihren Glauben leben wollen", sagte Nagl, der sich mit Nachdruck dagegen wandte, aus politischem Kalkül Menschen gegeneinander aufzuhetzen.

Ein zweiter Plan für eine Moschee soll demnächst von bosnischen Muslimen vorgestellt werden. Diese soll ein modernes Minarett bekommen. Beide Gruppen haben einem Bauwettbewerb zugestimmt, den die Stadt Graz koordinieren soll. Finanzielle Zuwendungen der Stadt für die Bauprojekte werde es nicht geben, hieß es.

FPÖ und BZÖ blieben dabei: FPÖ-Klubobmann Armin Sippel forderte eine Volksbefragung, zumal die Muslime schon über 30 Gebetshäuser in Graz hätten und es nun um Großprojekte gehe, BZÖ-Mandatar Gerald Grosz urgierte eine Änderung des Grazer Bauordnung: Diese solle festlegen, künftig Sakralbauten nur in einer gewissen Dimension zu bauen.

(APA)

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