Am Freitag, dem 30. April, sollen möglichst viele Menschen aus der Kirche austreten, wünscht sich Christian Fiala von der Gynmed-Ambulanz. Das Geld solle besser anderen Organisationen gespendet werden.
Der Frauenarzt Christian Fiala stand schon bisher als Betreiber der Abtreibungsklinik Gynmed in Wien im Visier einzelner christlicher Gruppen. Mit seinem Aufruf, am 30. April gemeinsam aus der Kirche auszutreten, wird er sich bei diesen Organisationen nicht gerade beliebter machen.
Angesichts des aktuellen Missbrauchsskandals, der Vertuschung dieser Fälle und der "weltfremden Sexualmoral" sei Austreten "so einfach wie noch nie", teilte Fiala auf der Homepage www.meinkirchenaustritt.at mit. Das Geld für den Kirchenbeitrag solle besser sozialen Einrichtungen gespendet werden.
Der Termin für den "Tag des Kirchenaustritts" sei bewusst gewählt worden: Das Gesetz zum Kirchenbeitrag wurde am 1. Mai 1939 vom damaligen NS-Reichsstatthalter in Österreich in Kraft gesetzt. Gruppen in der Schweiz und in Deutschland wollen eine ähnliche Aktion starten, heißt es in einer Aussendung.
Fiala tritt wiederholt gegen die katholische Kirche auf. Im März hat er eine Studie in Auftrag gegeben, wonach 17 Prozent der Katholiken einen Kirchenaustritt überlegen.
(BL)