Deutsche Studie: Junge gläubige Muslime sind eher gewaltbereit

Symbolfoto: Gewaltbereite Muslime
Symbolfoto: Gewaltbereite Muslime(c) AP (Elizabeth Dalziel)
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Jugendliche Migranten mit muslimischer Konfession sind laut einer deutschen Untersuchung gewaltbereiter als Migranten mit anderem Glauben. Grund dürfte das archaische Männerbild sein.

Gläubige muslimische Jugendliche in Deutschland sind einer Studie zufolge deutlich gewaltbereiter als Migranten anderer Konfessionen. Bei einer Befragung von 45.000 Schülern seien insbesondere gläubige Muslime durch jugendtypische Delikte wie Körperverletzung oder Raub aufgefallen, ermittelten Wissenschaftler des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in einer Studie, die der Nachrichtenagentur DAPD in Auszügen vorliegt. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor aus der Erhebung zitiert.

Die höchste Gewalttäter-Quote gibt es demnach unter "sehr religiösen" muslimischen Jugendliche mit 23,5 Prozent, die niedrigste dagegen bei den "etwas religiösen" mit 19,6 Prozent. Dabei sei die höhere Gewalttätigkeit unter Muslimen ausschließlich männlichen Jugendlichen zuzurechnen.

Christliche Migranten verzichten auf Gewalt

Bei evangelischen und katholischen Jugendlichen zeigte sich eine gegenläufige Tendenz: Christliche Gläubige begangen der Studie zufolge seltener jugendtypische Gewalttaten. Dies gelte gerade auch für christliche Zuwanderer, die meist aus Polen oder der ehemaligen Sowjetunion stammten. So sinke bei jungen christlichen Migranten die Quote der Gewalttäter von 21,8 Prozent bei nichtreligiösen Jugendlichen auf 12,4 Prozent bei sehr religiösen Jugendlichen.

Die Studie führt die Ergebnisse vor allem auf unterschiedliche Männlichkeits-Vorstellungen zurück: Die muslimische Religiosität fördere die Akzeptanz der Machokultur, betonte Institutsdirektor Christian Pfeiffer auf DAPD-Anfrage. In der Religion und auch in der Familie bekämen sie oft ein konservatives Bild vorgelebt und pochten anschließend auf ihre Vorrechte als Mann.

Frauenrechte als rotes Tuch

Der entstandene kulturelle Bruch - der Vormarsch von Frauen - führe dann zu Frustrationen und Aggressionen. Pfeiffer fügte hinzu: Je stärker muslimische Jugendliche in ihrem Glauben verankert seien, desto mehr stimmten sie "Machonormen" zu und umso häufiger bevorzugten sie gewalthaltige Medien.

Bei den christlichen Jugendlichen zeigte sich der Studie zufolge das Gegenteil: Mit steigender Religiosität ging auch die Bedeutung von Faktoren wie Männlichkeitsnormen oder die Nutzung gewalthaltiger Medien zurück.

(Ag.)

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