Italien will Fronleichnam wieder als Feiertag

Italienische Abgeordnete wollen vier
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Christliche und konservative Abgeordnete wollen vier kirchliche Feiertage, darunter Christi Himmelfahrt und Fronleichnam, wieder einführen. Die freien Tage waren 1977 aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft worden.

Im Parlament in Rom beginnt eine Kampagne zur Wiedereinführung von vier abgeschafften Feiertagen. Ein Parteienbündnis hat in der Abgeordnetenkammer und im Senat einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem die kirchlichen Feste Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, St. Josef (19. März) und St. Peter und Paul (29. Juni) in Italien wieder eingeführt werden sollen. Unterstützt wird der Vorschlag von der Südtiroler Volkspartei (SVP), der Mitte-rechts-Partei um Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi Popolo della liberta (PdL/Volk der Freiheit), der Lega Nord und der christdemokratischen UDC.

Die vier Feiertage waren 1977 aus wirtschaftlichen Gründen abgeschafft worden und wurden seitdem nicht mehr als gesetzlich arbeitsfreie Feiertage begangen. "Dabei handelt es sich um religiöse Feiertage, die Ausdruck des Glaubens und der Kultur unserer Gemeinschaft sind und in vielen europäischen Ländern, darunter Österreich und Deutschland, begangen werden", erklärte der Senator der Lega Nord, Sergio Divina.

Befürworter hoffen auf Tourismus

Die Verlegung auf den darauffolgenden Sonntag nehme den Festcharakter und die gebührende Würde, denn abgeschaffte Feiertage würden vergessen, kritisierten katholische Parlamentarier. Die Abschaffung dieser Feiertage habe der Wirtschaft kaum etwas gebracht und sollten daher wieder eingeführt werden. Auch anerkannte Wirtschaftsprofessoren bestätigen immer wieder, dass Feiertage sehr wohl die Wirtschaft positiv beeinflussen, hieß es.

"Die vier zusätzlichen Feiertage würden der Produktivität der Unternehmen nichts nehmen, den Italienern dafür mehr Freizeit geben, was sich positiv auf den Tourismus auswirken würde", sagte der PdL-Deputierte Enzo Raisi. In den sieben Monaten zwischen dem Dreikönigstag am 6. Jänner und Mariä Himmelfahrt am 15. August gebe es in Italien keinen Feiertag, der unter der Woche sei. "Das ist in Europa einmalig", kritisierte Raisi.

Tag der italienischen Einheit?

Die Forderung nach der Einführung neuer Feiertage ist nicht ganz neu. Einige Parlamentarier verlangten in den vergangen Jahren, dass auch der 17. März als Tag der italienischen Einheit gefeiert werde. An diesem Tag hatte König Vittorio Emanuele II. von Savoyen im Jahr 1861 die Einheit Italiens proklamiert.

(APA)

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