Steiermark: Pfarrer attackiert Islam heftig

Steiermark Pfarrer attackiert Islam
Steiermark Pfarrer attackiert Islam(c) REUTERS (� Chris Helgren / Reuters)
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„Islam ist das Widerwärtigste“ – Kritik von Muslimen und von Bischof Kapellari an Aussagen.

Wien/Eko/Red. „Man stelle sich vor, ein Imam gibt so was von sich“, sagt Omar Al-Rawi. „Dann hätten wir schnell wieder eine Hasspredigerdiskussion.“ Was den Integrationsbeauftragten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) so erregt, sind die Wortmeldungen eines Geistlichen, die die „Kleine Zeitung“ kürzlich publik machte.

„Der Islam ist das Widerwärtigste“ – mit diesen Worten wurde Karl Tropper, Pfarrer von St.Veit am Vogau in der Steiermark, zitiert. Den Koran bezeichnet der streitbare Geistliche als „reinste Hetzschrift“, überhaupt sei der Islam „reiner Rassismus“. Und Moscheen seien „nie ein Gotteshaus“ gewesen, weil von dort „alle Kriege ausgegangen sind“.

Rüge vom Bischof

Für seine Ansichten hat Tropper sich schon mehrere Rügen aus dem Bischöflichen Ordinariat eingehandelt. Unter anderem hatte er bei einer Erstkommunion gepredigt, dass aus der Kirche Ausgetretene sich in der Gesellschaft von Hitler, Stalin und anderen Verbrechern befänden.

Bischof Egon Kapellari, der bereits mehrmals mit dem Priester gesprochen und gewisse Standards eingemahnt hat, zeigt sich verärgert: Schreckliche Vereinfachungen und ein unkultivierter Stil würden nicht zur Lösung von Problemen beitragen. „Dies betrifft auch das Thema Islam, dem die Kirche weder mit Naivität noch mit plumpen Aggressionen begegnen darf.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2011)

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