Pfarrerinitiative: Interne Kritik an Ungehorsam

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Auch Mitglieder des Vereins "Pfarrerinitiative" kritisieren die scharfe Vorgehensweise. Ein Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn soll es am 10. August geben.

Wien/Ks. Der Aufruf zum Ungehorsam der Pfarrerinitiative, die sich für eine Kirchenreform stark macht, sorgt auch bei den eigenen Vereinsmitgliedern für Kritik. „Ich kritisiere vor allem die formale Vorgehensweise. Ich habe bei meiner Priesterweihe öffentlich Gehorsam versprochen. Ich finde es nicht richtig, dass die Initiative jetzt im Namen ihrer Mitglieder öffentlich zum Ungehorsam aufruft“, sagt Pater Michael Köck aus der Erzabtei St. Peter in Salzburg. Wie „Die Presse“ berichtete, hat der Verein Ende Juni dazu aufgerufen, Fürbitten für eine Kirchenreform zu sprechen, Geschiedenen die Eucharistie zu spenden oder Predigtverbote zu missachten. Köck hätte sich erwartet, über diesen Schritt wenigstens informiert zu werden, und tritt deshalb aus dem Verein „Pfarrerinitiative“ aus. Auch inhaltlich kritisiert Köck den Aufruf.

Gespräch mit Schönborn

In der Pfarrerinitiative hat man seinen Austritt, wenn auch etwas verspätet, zur Kenntnis genommen. „Natürlich gibt es auch Kritik und Austritte. Die Zustimmung ist aber weitaus größer“, sagt Helmut Schüller von der Pfarrerinitiative. Kritik gab es übrigens auch vonseiten der Erzdiözese Wien. Ein Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn soll es am 10. August geben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2011)

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