Bischof Scheuer: Priester lehnen Ungehorsam ab

Bischof Scheuer Priester lehnen
Bischof Scheuer Priester lehnen(c) Erwin Wodicka
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Die Pfarrerinitiative habe ihren Aufruf zum Ungehorsam zurückgezogen, sagt der Tiroler Bischof. Ihre Forderungen dürfe man "nicht ignorieren". Helmuth Schüller spricht allerdings nur von einer erklärenden Ergänzung.

Der Aufruf zum Ungehorsam durch die Pfarrerinitiative ist für den Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer bereits vom Tisch. "Vom Ungehorsam haben sich mittlerweile eigentlich alle distanziert, auch die Wiener Gruppe", sagte Scheuer am Donnerstag. Man dürfe aber die Anliegen der Initiative "nicht insgesamt ignorieren", nur weil man "einzelne Forderungen" ablehne, erklärte der Bischof.

Die Unterstützer und Sympathisanten der Pfarrerinitiative seien auch "keine Minderheit" und dementsprechend keine "zu vernachlässigende Gruppe". Er wolle sich nicht festlegen, welche Ergebnisse die am kommenden Montag in Salzburg startende Herbst-Vollversammlung der österreichischen Bischöfe bringen werde, aber die "Not und die Anliegen" seien jedenfalls wahrzunehmen, meinte Scheuer. In der Diözese Innsbruck hätten bisher laut dem Bischof 15 Pfarrer den "Aufruf zum Ungehorsam" unterschrieben.

Am Sonntag hält die Pfarrerinitiative ihre Jahresvollversammlung in Linz ab. Inhaltlich steht zum einen die "weitere Linie", auf dem Programm. "Wir werden diskutieren, wie wir mit unserem Aufruf weitermachen und was die nächsten Aktionen werden", sagte Initiator Helmuth Schüller. Zudem ist ein Erfahrungsaustausch aus den Diözesen geplant.

Nach der großen Aufregung rund um die Pfarrerinitiative im Sommer war es zuletzt etwas ruhiger geworden und der Eindruck einer Deeskalation im Verhältnis zwischen Kardinal Christoph Schönborn und den Proponenten der Initiative entstanden. Dass man den Aufruf mittlerweile "abgeschwächt" habe, bestätigt Schüller indes nicht. Man habe mit einer zusätzlichen Textstelle lediglich klargestellt, worum genau es beim Begriff "Ungehorsam" gehe. Die Pfarrerinitiative hoffe weiterhin darauf, dass die Bischöfe "ins Gespräch" über die Forderungen einsteigen, und zwar unter Einbindung der "Basis", hielt Schüller fest.

(APA)

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