Der Verfechter eines Kalifats darf im Afro-Asiatischen Institut keine Freitagspredigt mehr halten. Auch die geplante Kalifatskonferenz in Vösendorf steht vor dem Aus.
[WIEN/EKO] „Die Erzdiözese muss sich Klarheit über die Situation verschaffen, auch wenn die staatlichen Behörden bisher keinen Anstoß an Imam Assem genommen haben und dieser nicht als Hassprediger gilt.“ So begründet Kardinal Christoph Schönborn in einer Aussendung, warum Shaker Assem künftig keine Freitagspredigten mehr im Afro-Asiatischen Institut (AAI) in Wien – einer kirchlichen Stiftung – leiten darf.
Assem ist Sprecher der panislamischen „Hizb ut-Tahrir“ (Partei der Befreiung), die für die Kalifats-Wiedereinführung in der islamischen Welt eintritt, die Todesstrafe bei Ehebruch für gerechtfertigt hält und die Israels Existenzrecht bestreitet.
Schönborn reagiert damit auf einen Bericht der „Presse", der für heftige Kritik auslöste. Für die Freitagspredigt werden künftig Prediger der Islamischen Glaubensgemeinschaft und von anderen Instituten sorgen.
Kalifatskonferenz vor dem Aus
Zuletzt trat Assem als Organisator einer Kalifatskonferenz in Erscheinung, die für 10. März in Vösendorf angesetzt war. Auch diese Veranstaltung dürfte vor dem Aus stehen. Wie der ORF Niederösterreich berichtet, hat die Bezirkshauptmannschaft Mödling die Halle, in der die Konferenz stattfinden soll, wegen zwei fehlender Bewilligungen geschlossen. Eine endgültige Entscheidung wird für kommende Woche erwartet.