Schönborn fordert Rücknahme des Aufrufs zum Ungehorsam

Ungehorsam: Schönborn fordert Rücknahme des Aufrufs
Ungehorsam: Schönborn fordert Rücknahme des Aufrufs (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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"Das Wort Ungehorsam kann so nicht stehen bleiben", sagt der Wiener Erzbischof nach der Kritik des Papstes an der Pfarrerinitiative.

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn fordert nach der Kritik des Papstes an der österreichischen Pfarrerinitiative die Rücknahme ihres "Aufrufs zum Ungehorsam". "Es muss hier eine Klärung geben", sagte Schönborn am Freitag in der "Zeit im Bild" des ORF-Fernsehens. "Das Wort Ungehorsam kann so nicht stehen bleiben", so der Wiener Erzbischof. Es brauche hier "eine öffentliche Klärung und ich denke, wir müssen sie bald angehen".

Die Pfarrer-Initiative hatte ihren "Aufruf zum Ungehorsam" im Juni 2011 im Internet veröffentlicht und darin u.a. angekündigt, das Predigtverbot für "kompetent ausgebildete Laien und Religionslehrerinnen" missachten und sich für die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt aussprechen zu wollen. Die Rücknahme dieses Aufrufs lehnt die Initiative ab, wie es auf der Homepage heißt: "Dies können wir guten Gewissens nicht tun, weil wir weiterhin zum Inhalt stehen. Der Ungehorsam gegenüber einzelnen geltenden strengen kirchlichen Regeln und Gesetzen ist bereits seit Jahren Teil unseres Lebens und Arbeitens als Seelsorger geworden."

Papst Benedikt XVI. hatte den "Aufruf zum Ungehorsam" am Donnerstag bei der Chrisammesse in Rom kritisiert und die "Frauenordination" explizit abgelehnt. Der Sprecher der Pfarrerinitiative, Helmut Schüller, zeigte sich von der Kritik allerdings "angenehm überrascht", wie er am Donnerstag  sagte. Denn der Papst habe auch von der "Trägheit der Institutionen" gesprochen und keine Sanktionen angedroht.

(APA)

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