Vatikan: „Schritt der Piusbrüder ist ermutigend“

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Papst Benedikt XVI. will „in kurzer Frist“ über das Ende des Konflikts mit der ultrakonservativen Piusbruderschaft entscheiden. Ein Brief werde jetzt geprüft und „dem Urteil des Papstes unterstellt“.

Rom/P. K. Der Konflikt zwischen dem Vatikan und der ultrakonservativen Piusbruderschaft geht nach fast vier Jahrzehnten einem Ende entgegen: Fristgerecht, so bestätigte es die Glaubenskongregation am Mittwoch, hat Bischof Bernard Fellay, der Leiter der Bruderschaft, auf das letzte römische Ultimatum geantwortet. Fellays Brief werde jetzt geprüft und „dem Urteil des Papstes unterstellt“. Vatikansprecher Federico Lombardi ergänzte, die Prüfung werde „in kurzer Frist“ erfolgen.

Zum Inhalt des Schreibens teilte Lombardi nur mit, es handle sich um „eine andere als die bisher ungenügenden Antworten“ und um einen „ermutigenden Schritt nach vorne“. Entschieden sei die Sache aber nicht. Auch der Sprecher der Piusbruderschaft, Alain Lorans, wies Berichte über eine Einigung als „möglicherweise vorschnell“ zurück. Bereits 1988 war ein fertig ausgehandelter Vertrag geplatzt: Der vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger zum Einlenken bewegte Gründer der Bruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, zog die Einigung buchstäblich über Nacht zurück.

Benedikt XVI. hatte 2009, aus Angst vor einer Kirchenspaltung, die vier Bischöfe der Bruderschaft von der Exkommunikation befreit, unter ihnen den Holocaust-Leugner Richard Williamson. Zur Wiedereingliederung der Piusbrüder verlangte die Glaubenskongregation im September 2011 die Unterschrift unter ein „Glaubensbekenntnis“, das bis heute nicht veröffentlicht ist. Die Piusbrüder indes forderten Änderungen – bis ihnen Rom im März ein Ultimatum setzte: Entweder sie klärten die „Differenzen in der Lehre“ oder es komme zu einem „kirchlichen Bruch mit schmerzlichen und unabsehbaren Folgen“.

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